EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (63) wirft dem Bundesrat Wortbruch vor. Seit seinem Amtsantritt 2014 habe er achtmal mit einem Schweizer Bundespräsidenten darüber gesprochen, dass ein Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU unumgänglich sei. «Mehrfach ist mir ein Rahmenvertrag versprochen worden, doch er kam nie zustande», sagte Juncker sichtlich genervt vor den Medien in Brüssel. Und Juncker setzte gleich noch einen drauf:
«Ich denke, dass die schweizerische Regierung und auch die schweizerische Presse ein Bild von mir entworfen hat, das in keinerlei Weise der Wirklichkeit entspricht.» Damit ist die Zeit der diplomatischen Floskeln vorbei. Bei seinem Staatsbesuch im November hatte Juncker einen Vertragsabschluss bis Frühling gefordert. Der Bundesrat lehnte den Zeitplan ab. Darauf befristete die EU die Anerkennung der Schweizer Börse.