50 Millionen für angeschlagenes Hilfswerk
Schweiz rettet das IKRK

Die finanzielle Lage beim Internationalen Roten Kreuz ist angespannt. Jetzt hilft der Bundesrat mit dem Checkbüechli: 50 Millionen Franken bekommt das IKRK. Zudem darf die Hilfsorganisation die Corona-Hilfen später als geplant zurückzahlen.
Publiziert: 30.08.2023 um 06:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.08.2023 um 12:11 Uhr
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Der Bundesrat hilft dem IKRK mit Millionen.
Foto: Keystone

Die Schweiz hilft dem finanziell angeschlagenen Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Der Bundesrat gewährt dem finanziell angeschlagenen Hilfswerk einen einmaligen Beitrag von 50 Millionen Franken (Blick berichtete).

Schon 2020, während der Corona-Pandemie, hatte die Schweiz dem in Genf beheimateten Hilfswerk mit einem zinslosen Darlehen von 200 Millionen Franken beigestanden. Dabei ging es darum, die Folgen von Covid in den Entwicklungsländern zu mindern. Eine IKRK-Rettung stand damals nicht zur Debatte.

Mehr Zeit für Rückzahlung

Die Hilfsorganisation hätte diese Corona-Hilfen eigentlich innert vier Jahren zurückzahlen sollen. Nun bekommt das IKRK unter der Leitung von Mirjana Spoljaric Egger (52) acht Jahre Zeit, die 200 Millionen Franken zurückzuzahlen.

Doch damit nicht genug. Das IKRK bekommt weitere 50 Millionen Franken als A-fonds-perdu-Beitrag. So soll der Betrieb gesichert werden.

Blick berichtete bereits am Mittwochmorgen, dass laut mehrerer Quellen dass das Vorhaben zwischen den verschiedenen Mitgliedern der Landesregierung aber noch zu reden geben dürfte. Nicht alle seien damit einverstanden, dass der Bund schon wieder eine Institution mit Staatsgeldern vor dem Untergang bewahrt.

Aushängeschild der Schweiz

Nur: Das IKRK ist das humanitäre Aushängeschild der Schweiz. Es ist kaum ohne unser Land denkbar. Und die humanitäre Schweiz ist schwer denkbar ohne das IKRK. Gerade jetzt, wo Russland in der Ukraine einen Krieg vom Zaun gebrochen hat und die Schweiz wegen ihrer neutralen Haltung in der Kritik steht, ist es zentral, dass sich der Bund für die Rotkreuz-Gemeinschaft engagiert. 

Das IKRK hatte Ende März festgestellt, dass ihm 430 Millionen Franken fehlen und es das Budget von 2,8 auf rund 2,4 Milliarden Franken kürzen muss. Rund 1800 Stellen sollen dazu abgebaut und 26 von 350 Standorten geschlossen werden. Offenbar reicht das alles aber noch nicht, weshalb der Bundesrat nun aktiv wird.

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