15 Helfer in Gaza getötet
Die Schweiz kritisiert Israel

Das Aussendepartement knöpft sich die israelische Botschafterin vor: Es geht um 15 getötete Helfer in Gaza. Die Schweiz fordert eine Untersuchung.
Publiziert: 06.04.2025 um 11:16 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2025 um 11:23 Uhr
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Monika Schmutz Kirgöz leitet im EDA die Abteilung, die für Israel und das besetzte palästinensische Gebiet zuständig ist.
Foto: Swiss Embassy/E. Budnikova

Darum gehts

  • Humanitäre Lage in Gaza verschlechtert sich
  • Schweiz fordert Schutz für Helfer
  • 14 palästinensische Sanitäter und Zivilschutzmitarbeiter durch israelische Soldaten getötet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Seit dem 2. März hat sich die ohnehin schwierige Situation im Gazastreifen verschärft: Israel hat die Grenzübergänge für humanitäre Hilfe geschlossen und zugleich die Angriffe auf den Gazastreifen verstärkt. «Die Situation in Gaza ist dramatisch und lebensbedrohlich. Unzählige Frauen, Kinder, betagte Menschen sind auf der Flucht, ohne zu wissen, wohin», sagt Karolina Frischkopf (47), Direktorin des Hilfswerks der Evangelisch-reformierten Kirchen Schweiz (Heks).

Am 23. März ereignete sich im Kriegsgebiet ein gravierender Vorfall: 15 palästinensische Sanitäter und Zivilschutzmitarbeiter sollen durch Schüsse israelischer Soldaten getötet worden sein – acht der Opfer gehörten dem Palästinensischen Roten Halbmond an, einem Zweig der Rotkreuz-Bewegung. Ihre Leichen wurden erst Tage später aus einem Massengrab geborgen.

Vorwurf: Kriegsverbrechen

Die beschossenen Fahrzeuge waren, wie es heisst, als Rettungsfahrzeuge gekennzeichnet. Die Genfer Konventionen schützen Zivilisten im Allgemeinen und humanitäre Helfer im Besonderen vor Angriffen des Militärs. Verstösse gelten als Kriegsverbrechen.

Inzwischen hat das Aussendepartement (EDA) reagiert: Am 31. März traf die für die Region zuständige Chefin, Botschafterin Monika Schmutz Kirgöz (56), die israelische Botschafterin in Bern, Ifat Reshef (56). Anwesend war auch der stellvertretende Staatssekretär im EDA, Thomas Gürber. «Das EDA stellt mit Besorgnis fest, dass sich die humanitäre Lage in Gaza weiter verschlechtert. Staaten sind völkerrechtlich dazu verpflichtet, humanitäres Personal jederzeit zu schützen, damit dieses Zivilisten helfen kann», teilt das EDA mit.

Auch habe die Schweiz gegenüber Israel eine Untersuchung des Todes der Helfer verlangt. Das israelische Militär teilt mit: «Der Vorfall wird derzeit gründlich untersucht.»

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