1000 Franken Belohnung ausgesetzt
SVP-Glarner macht Jagd auf Plakat-Verschandler

Der Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner spielt Hilfssheriff und postet ein unverpixeltes Bild von Jugendlichen, die ein SVP-Plakat verklebt haben. Mit Erfolg: Glarner kennt jetzt die Schmierfinken und will sie anzeigen.
Publiziert: 09.09.2019 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2020 um 12:05 Uhr
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Andreas Glarner postet ein Bild der Jugendlichen – unverpixelt – und warf ihnen vor, das SVP-Plakat zu zerstören.
Foto: Zvg
Tobias Bruggmann und Lea Hartmann

Er hat nichts gelernt. Nachdem Andreas Glarner (56) mit einem Shitstorm konfrontiert war, weil er die Handynummer einer Lehrerin im Internet veröffentlicht hatte, setzt der Aargauer SVP-Nationalrat erneut auf den Facebook-Pranger: Am Samstag veröffentlichte er ein unverpixeltes Bild von Schülern, die bei einem SVP-Wahlplakat stehen und es bekleben.

«Die Plakatzerstörer am Werk bei der Kanti Wettingen – wer kennt diese Personen», schreibt Glarner in dem Post, den er inzwischen bereits wieder gelöscht hat. Dazu ruft er sogar ein Kopfgeld aus: «Für die Ergreifung der Täter setze ich eine Belohnung von 1000 Franken aus.»

Das Foto habe er zugeschickt bekommen, sagt Glarner zu BLICK. Er veröffentlichte es, obwohl er gar nicht wusste, was die Schüler mit dem Plakat genau angestellt hatten.

Belohnung wird ausgezahlt

Für den SVPler gehts ums Prinzip. «Solche Aktionen sind demokratiefeindlich. Ich gehe grundsätzlich gegen alle vor, die unsere Plakate zerstören.» Auch solche von anderen Parteien. «Jetzt gilt es, alle zu packen!»

Glarner sieht kein Problem dabei, öffentlich mit unverpixelten Bildern Jugendliche an den Online-Pranger zu stellen. «Die Polizei hat ja eh keine Zeit, so geht das viel einfacher», sagt er lapidar.

Seine Facebook-Community musste Glarner nicht zweimal bitten. Innert weniger Stunden bekam der SVP-Politiker, was er wollte. «Ich habe mittlerweile alle Namen und werde Strafanzeige erstatten», sagt er. Auch die Belohnung werde er ausbezahlen. «Eine Person konnte mir drei von vier Namen nennen.» Sie werde die 1000 Franken erhalten.

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