Die Influencerin Chiara Ferragni (36), respektive zwei ihrer Firmen, muss wegen eines Panettone-ähnlichen Kuchens – ein Pandoro – eine Busse in Millionenhöhe bezahlen. Im vergangenen Jahr hat die zweifache Mutter zusammen mit dem italienischen Lebensmittelhersteller Balocco einen Pandoro entworfen, den sie «Pandoro Pink Christmas» nannte. Die Kleber auf der von Ferragni gestalteten, rosafarbenen Verpackung sowie ihre Instagram-Posts machten laut der italienischen Wettbewerbsbehörde den Eindruck, als würden Teile des Erlöses zur Behandlung krebskranker Kinder in einem Turiner Spital eingesetzt werden.
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Dafür sprach auch ein deutlich höherer Preis von 9 Euro, anstatt der üblichen 3.70 Euro für einen Pandoro. Geld hat das Turiner Krankenhaus auch erhalten – allerdings nicht so, wie dies viele erwartet hatten.
Klar definierter Geldbetrag
Bevor überhaupt klar war, wie oft der Ferragni-Pandoro verkauft wird, hat das Spital laut Behördenangaben vom Lebensmittelhersteller Balocco den zuvor vereinbarten Betrag von 50'000 Euro erhalten. Mit dem mehr als doppelt so hohen Preis für einen Pandoro, wurde den Käuferinnen und Käufern laut der italienischen Wettbewerbsbehörde vorgegaukelt, dass sie mit einem Kauf krebskranke Kinder unterstützen würden.
Ferragnis beide Firmen, TBS Crew und Fenice, die sie zur Vermarktung von sich und ihren Produkten nutzt, wurden daher zu Geldstrafen verdonnert. 400'000 Euro gehen zu Lasten von Fenice, 675'000 Euro müssen von TBS Crew bezahlt werden und auch der Lebensmittelkonzern Balocco wird mit 420'000 Euro gebüsst.
Ferragni wird die Strafe nicht akzeptieren
Für Ferragni sollte die Begleichung der Rechnung kein Problem sein: Alleine mit ihren Pandori soll sie über eine Million Euro verdient haben – ihr Gesamtvermögen wird auf 19 Millionen Euro geschätzt. Auf Instagram meldet sich die Influencerin zu Wort und rechtfertigt sich. «Es tut mir leid, wenn jemand meine Mitteilung missverstanden und an meinem guten Willen gezweifelt haben sollte.» Sie und ihre Familie werden trotz des Vorfalls weiterhin Wohltätigkeitsarbeit leisten, so wie sie es immer getan haben, da sie diesen Teil ihres Lebens nie aufgeben wollen werde.
Mit der an sie und ihre beiden Firmen gerichteten Geldstrafen zeigt sie sich allerdings nicht einverstanden. «Da ich die gegen mich getroffene Entscheidung für ungerecht halte, werde ich sie in den entsprechenden Gremien anfechten.» In der Ferragni-Pandoro-Causa scheint das Krümelchen also noch nicht gegessen zu sein. (sei)