Seit dem 3. April führt auf dem neuen Westschweizer Privatsender M Le Média Jade durch das Wetter. Das Spezielle: Jade ist keine reale Person. Der TV-Sender setzt auf ein durch künstliche Intelligenz generiertes Avatar, wie «20 Minuten» berichtet. Pikant: Bis zum Artikel in der Westschweizer Ausgabe soll laut der Sendersprecherin niemanden aufgefallen sein, dass keine Moderatorin aus Fleisch und Blut vor der Kamera steht.
Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass die Wettermoderatorin nicht echt ist. Der Sender betont die Vorteile von Jade: Sie kann täglich vor Ort sein, ist nie krank und auch nicht in den Ferien. Ursprünglich wollte man beim neuen TV-Sender auf eine echte Moderatorin setzen – aber soll niemanden gefunden haben, der zum Profil passte und bereit war, schon frühmorgens im Studio zu stehen.
Trotzdem: Ganz alleine überlässt man Jade die Sendung dann doch nicht. Im Hintergrund überprüft die Redaktion die Wetterberichte auf mögliche Fehler und stellt so die Qualität sicher.
Für SRF keine Option
Müssen Wettermoderatoren wie Thomas Bucheli (61) und Sandra Boner (48) um ihren Job fürchten? SRF erklärt auf Nachfrage der «Schweiz am Wochenende»: «Der Einsatz von Avataren in Sendungen ist, Stand heute, nicht vorgesehen. Als Medienhaus mit einem öffentlichen Auftrag sind Glaubwürdigkeit und Transparenz zentral. Da Avatare noch nicht gänzlich bei der breiten Bevölkerung angekommen sind, setzt SRF diese Technologie aktuell nicht ein.» (bnr)