Die Neugier ist vorbei: Die zweite Folge des Zürcher «Tatorts» muss mächtig Reichweite einbüssen. «487'000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten gestern Sonntagabend, wie die beiden Ermittlerinnen Tessa Ott und Isabelle Grandjean den Mord am schwerreichen Patron einer Schokoladenfabrik aufklärten», erklärt SRF-Fiktions-Chef Urs Fitze.
Seitens SRF ist man «sehr zufrieden», was die Quoten betrifft. 28,7 Prozent Marktanteil erreichte der Zürcher «Tatort». Eigentlich ein guter Wert. Doch im Vergleich zur Premiere von Carol Schuler (34) und Anna Pieri Zuercher (42) sind die Zuschauerzahlen stark eingebrochen.
Damals schalteten 694'000 Zuschauerinnen und Zuschauer ein, was einer Quote von 36,7 Prozent entspricht.
Tiefpunkt in Deutschland
Urs Fitze schwärmt davon, dass der Zürcher «Tatort» auch im deutschen Fernsehen die meistgesehen Sendung war. Fakt ist: Während die ersten drei Folgen des Krimis in diesem Jahr die 10-Millionen-Grenze überschritten haben, markiert der Schweizer «Tatort» mit 7,85 Millionen deutschen Zuschauerinnen und Zuschauern einen Jahrestiefstwert.
Inhaltlich hagelte es Kritik für «Schoggiläbe». Urs Fitze erklärt die Machart: «Auch beim zweiten Zürcher Tatort haben wir bewusst die Realität überhöht. Diesmal äusserten sich die Hauptfiguren zum Thema ‹Geld und Kapitalismus› direkt in die Kamera. Leider scheint dieser formale Versuch das Publikum gespalten zu haben.»