Beim «Donnschtig-Jass» (erste Sendung heute live auf SRF 1 ab 20.05 Uhr) wird durch Corona vieles anders, Schiedsrichterin bleibt die vierfache Schwingerkönigin Sonia Kälin (35). Ihre Vorbereitungen waren akribisch, seit Januar jasst sie zu Trainingszwecken jedes Wochenende mit ihrer Familie. «Bei unserer Hauptprobe vom vergangenen Sonntag habe ich allerdings schreckliche Fehler gemacht. Einmal übersah ich den Bauern, einmal das Nell. Einmal rechnete ich nicht richtig zusammen, einmal schrieb ich die Punkte falsch auf.» Der letzte Durchlauf ging also «grausam in die Hosen», wie Kälin BLICK verrät.
Aber sie bleibt ruhig und glaubt an ein gutes Zeichen. «Letztes Jahr war es ähnlich, und dann verlief mein Debüt reibungslos.» Doch ihre Aufgabe sei in der Tat sehr anspruchsvoll. «Ich muss den Kopf wirklich bei der Sache haben und gehe deshalb die ganze Woche über früh schlafen.»
Bike-Fahrten ersetzen die Schweiz-Tournee
Neu ist die Schwyzerin in der Sendung zusätzlich als Mountainbikerin unterwegs. Zusammen mit Moderator Rainer Maria Salzgeber (50) führt sie die schönsten regionalen Routen vor, weil die Gastspiele in den Gemeinden coronabedingt entfallen und konstant im Freilichtmuseum Ballenberg im Kanton Bern gejasst wird.
«Zuerst hatte ich wahnsinnig Schiss vor Salzis Bike-Künsten, weil ich erfuhr, er habe den Winter über 3000 Kilometer auf der Rolle trainiert.» Auf der ersten Fahrt durchs Zürcher Oberland merkte sie dann, dass der Walliser ebenfalls nur mit Wasser kocht. Ihre gute Fahrtechnik hat sie ihrem Mann Stefan Halter (32) abgeschaut, der entsprechende Kurse gibt.
Mit Fabienne Bamert ist eine weitere Frau dabei
Kälin, welche die Woche über vollamtlich als Oberstufenlehrerin arbeitet, freut sich, dass das «Donnschtig-Jass»-Team durch Fabienne Bamert (32) weiteren Frauenzuwachs erhält. «Das macht das Format noch lebendiger und vielfältiger. Auch altersmässig. Und die Zeiten sind zum Glück vorbei, wo Frauen beim Jassen nicht akzeptiert waren.»
Wenn Kälin unterwegs ist, wird sie mittlerweile mehr aufs Jassen als auf ihre Sportkarriere angesprochen. «Wenn ich in eine Beiz komme, sagen die Leute scherzhaft: Achtung, jetzt müssen wir korrekt spielen, Frau Schiedsrichterin ist da.»