Roeland Wiesnekker in der neuen SRF-Krimiserie «Die Beschatter»
«Dauerpleite, wagemutig, smart, unnahbar» – der Querkopf vom Dienst

Vor 20 Jahren gelang ihm als medikamentensüchtiger Ermittler in «Strähl» der grosse Durchbruch. Nun brilliert Roeland Wiesnekker als Privatdetektiv Leo Brand in der neuen SRF-Krimiserie «Die Beschatter» von Michael Steiner, die morgen Sonntag auf SRF 1 anläuft.
Publiziert: 29.10.2022 um 10:23 Uhr
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Szenenbild aus «Die Beschatter» mit Roeland Wiesnekker (vorne) und seiner Akademie der Detektive: Meryl Marty als Agotha Bayani, Martin Butzke als Henning Eckberg, Martin Rapold als Roger Hasenfratz, Dardan Sadik als Milan Gjokaj und Esther Gemsch als Doro Iselin (v. l).
Foto: SRF/Pascal Mora
Jean-Claude Galli

Roeland Wiesnekker (54), Zürcher mit holländischen Wurzeln, ist auf schwierige Charaktere abonniert. Vielfach im Krimifach, seit er vor knapp 20 Jahren mit «Strähl» den Durchbruch schaffte. Das setzt er nun in der neuen Serie «Die Beschatter» von Michael Steiner (53) fort, die morgen Sonntag anläuft (SRF 1, ab 20.05 Uhr). Wiesnekker spielt Leo Brand, Privatermittler und Leiter einer Detektivschule, die er gründet, weil er blank ist und das Schulgeld braucht. Brand ist der Chef im Ring, aber keineswegs ein makelloser Held.

«Brand ist dauerpleite, wagemutig, smart, innovativ, unnahbar und mit dem Herz auf dem rechten Fleck», charakterisiert ihn Wiesnekker.

Griesgrämig und «rumpelsurig», trotzdem ist man ihm nie lange böse. Ähnlichkeiten zwischen Darsteller und Rolle sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Wahrscheinlich habe er selber etwas Ur-Anarchisches, sagt Wiesnekker.

Zwiespältiges Verhältnis zu Serien

Besonders ans Herz wächst Brand in der Serie Agotha Bayani (Meryl Marty, 32), deren Mutter verschollen ist. Wiesnekker, Vater eines Teenagers, spielt oft Figuren, die sich fürsorglich um junge Menschen kümmern – begonnen mit der Schoggi-Soap «Lüthi und Blanc» ab 2004, als er das Fussballtalent Zizou betreute: Joel Basman (heute 32) in seiner Debütrolle.

Sein eigener Weg war auch nicht gradlinig. Wiesnekker begann eine Kochlehre, später eine Pflegerausbildung. Danach war er Hilfskoch in einer Gassenküche. «Meine damalige Chefin hat mich schliesslich ermuntert, mich an der Schauspielakademie Zürich zu bewerben.»

Grundsätzlich schätzt Wiesnekker eher das Langformat. «Eigentlich mag ich Serienarbeit nicht so sehr. Man läuft Gefahr, die Figuren eindimensional, wiedererkennbar und deswegen immer gleich zu erzählen. Da ist Mut und Offenheit gefragt, damit es für Zuschauer wie Darsteller spannend bleibt.»

Dass dies gelingt, ist auch dem Draht zum Regisseur geschuldet. «Für mich ein Glücksfall. Ich arbeite gern schnell, ohne langes Gequatsche, mit intelligenten Menschen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben und eine grosse Prise Humor», schwärmt Wiesnekker über Steiner.

Dank dem Schauplatz Basel, der in Schweizer Filmen und Serien seltener auftaucht als Zürich oder Bern, wirken «Die Beschatter» zusätzlich erfrischend.

«Basel als Dreiländereck gibt dem Ganzen ein internationales Flair. Ausserdem habe ich hier viele alte Freunde, Schwester, Neffen und Nichten. Und vielleicht bald ein paar neue Freunde dazu», hofft Wiesnekker auf eine gute Resonanz der Serie.

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