Sie ist eine der grossen Zukunftshoffnungen am Leutschenbach: «Schweiz aktuell»-Moderatorin Oceana Galmarini (28). Seit zwei Jahren führt sie durch das Nachrichtenmagazin. Zuvor stand sie für RTR, das rätoromanische Pendant zu SRF, vor der Kamera. In der «Weltwoche» spricht die Bündnerin an, dass sie sich Lohntransparenz wünscht – und geht mit gutem Vorbild voraus.
Sie verrät: «Im letzten Monat habe ich netto 6020.40 Fr. verdient.» Genauer ins Detail geht Galmarini nicht. SRF bestätigt jedoch auf Nachfrage von Blick, dass Galmarini mit einem 80-Prozent-Pensum sowohl vor der Kamera als Moderatorin tätig ist, als auch hinter der Kamera als Redaktorin Beiträge für TV und Online macht. Zudem ist es möglich, dass sie sich als Eventmoderatorin einen Zustupf zum Leutschenbach-Lohn dazuverdient.
Dass Galmarini so offen über ihren Verdienst redet, ist ein Tabubruch. Blick erklärt sie: «In der Schweiz spricht man selten über den Lohn, manchmal nicht einmal unter Freunden. Tabuthemen sind nie gut. Oft haben Leute Angst, sie werden verurteilt. Mir ist Lohntransparenz wichtig und ich möchte mich gleich selbst an mein Wort halten.»
Sandro Brotz machte es vor
Oceana Galmarini ist nicht das erste SRF-Aushängeschild, das offen über den eigenen Lohn spricht. 2018 machte der heutige «Arena»-Moderator Sandro Brotz (53) seinen Verdienst in seiner damaligen Funktion öffentlich. «Als Moderator und stellvertretender Redaktionsleiter der ‹Rundschau› verdiene ich rund 130’000 Franken pro Jahr», so Brotz in einem Studiotalk.
Später erklärt der Moderator, der in seiner Doppelfunktion in einem 100-Prozent-Pensum fürs SRF arbeitet, weshalb er diesen Schritt gemacht hat. «Weil ich von meinen Interviewgästen oft Transparenz einfordere, aber auch selber bereit sein muss, diese herzustellen», schreibt er auf Facebook. Brotz führt aber noch andere Gründe an – auch den, dass «mitunter abenteuerliche Vorstellungen herumgeistern, wie viel wir bei SRF verdienen», so Brotz. Und: «Weil ich dazu stehen kann, gut zu verdienen.» Geld sei aber nie sein Antrieb, Journalismus zu machen, fügt er sogleich an. An früheren Arbeitsorten bei privaten Medien war Brotz’ Gehalt demnach sogar noch höher. «Rund ein Drittel höher», wie er schreibt.
Auch Lipp und Fischlin sprachen offen über ihren Lohn
Reto Lipp (62) tat 2012 kund, mit der mittlerweile durch einen Talk ersetzen Finanzsendung «Eco» 120'000 Franken zu verdienen. Und Ex-«Tagesschau»-Mann Franz Fischlin (60) bekam für seinen 80-Prozent-Job rund 100'000 Franken.