Nicole Berchtold (42) hat einen Lauf: Die meisten Zuschauer kennen die TV-Moderatorin vom Gesellschaftsmagazin «Gesichter & Geschichten», doch in jüngster Zeit zeigt sich die Bernerin in ihrer ganzen Vielfalt. Sei es bei den Quotenhits «SRF bi de Lüt – Familiensache» und «Landfrauenküche», bei «SRF bi de Lüt – Echte Tierhelden Spezial» (kommt am 10. April) oder jetzt neu in der Gartenshow «Hinter den Hecken» (SRF 1, jeweils sonntags, 18.15 Uhr). «Das ist ein turbulenter, ereignisreicher Frühling, doch ich mag Herausforderungen», sagt die zweifache Mutter, die seit 18 Jahren mit dem früheren SC-Bern-Liebling und heutigen EHC-Biel-Chefcoach Lars Leuenberger (45) zusammen ist.
Dass Berchtold auf vielen Bühnen überzeugt, entspricht ihrer Biografie. Bevor sie 2007 beim SRF startete, war sie in Bern bereits eine bekannte Persönlichkeit und präsentierte Gala-Shows und Veranstaltungen. Übers Lokalradio kam sie als Sportmoderatorin zu Tele Bärn, bei Sat.1 Schweiz wirkte sie danach als People-Redaktorin und bei Teleclub als Produzentin. Ursprünglich machte die gebürtige Ostermundigerin – wo auch Ursula Andress (85) und Michelle Hunziker (44) herstammen – eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. «Mein Engagement bei ‹Hinter den Hecken› macht also durchaus Sinn», scherzt sie.
Nur die Wassermelonen waren etwas klein-klein
Ihre Liebe zur Natur hat sie von ihrem Grossvater Constantin geerbt. «Er war Gärtnermeister an der landwirtschaftlichen Schule in Visp, lebte für und durch den Garten und kannte jede Blume mit lateinischem Namen.» Nur manchmal war das Gärtnern ein «Chrampf»: «Wenn wir beim Bohnenablesen oder Jäten helfen mussten.»
Dass sich so viele Schweizer gerne hinter den Hecken betätigen, kann Berchtold bestens nachvollziehen. «Gärtnern hat für mich etwas sehr Heilsames. Mit den Händen zu arbeiten, auch mal dreckig zu werden und direkt sehen zu können, was man gemacht hat. Gerade wenn man sonst eher mit dem Kopf arbeitet.»
Zu Hause hat sie auf Wunsch ihrer beiden Söhne Luis (8) und Milo (6) deren Sandkasten in einen kleinen Garten umfunktioniert. «Meistens pflanzen wir einfache Dinge an, Tomaten, Kopfsalat, Küchenkräuter oder Rüebli. Aber ich frage meine Buben auch, was sie gerne hätten, und dann experimentieren wir. Wassermelonen waren so ein Wunsch. Ausgesehen haben sie top, geschmeckt dann eher mässig.» Motivieren muss sie ihre Söhne nicht. «Die machen gerne mit. Besonders wenn es ums Erdbeerschnausen geht.»
Gärtnern als Corona-Nische
Bei «Hinter den Hecken» präsentiert Berchtold Gärten aus der ganzen Deutschschweiz. «Jede Anlage erzählt eine eigene Geschichte und gibt auch Einblick ins Seelenleben ihrer Besitzer. Ein Garten verändert und entwickelt sich, wie der Mensch, der ihn pflegt, und spiegelt seinen Charakter und sein Leben wider.»
Das Format geht bereits in die vierte Staffel, vor Berchtold führten Katharina Locher (34) und Kurt Aeschbacher (72) durch die Sendung. Gut vorstellbar, dass das Interesse weiter steigt. «Der Frühling beginnt, die Leute wollen wieder raus, und es gibt einen Run auf Gartencenter und Baumärkte. Zudem war wegen Corona sonst wenig möglich. Und die Zuschauer können manches lernen», sagt Berchtold. Aber man könne «Hinter den Hecken» auch einfach als «reinen Augenschmaus» interpretieren. «Gerade die Luftaufnahmen sind ein echter Sehgenuss.»