Auf einen Blick
- SRG stellt morgen ESC-Moderationsteam vor, Michelle Hunziker wahrscheinlich dabei
- Geheimhaltung um ESC-Organisation in Basel, Mitarbeiter unterschreiben Vertrag
- Sven Epiney (53) erhält Rolle bei Aussenübertragungen der Sendung
Morgen Montag um 15 Uhr lässt die SRG in Basel die Katze aus dem Sack: Bei einer Pressekonferenz auf dem Gelände des diesjährigen ESC-Sponsors Novartis werden die Moderationspersonen für den diesjährigen Eurovision Song Contest vorgestellt. Dabei deutet alles auf ein Frauentrio hin. Und auch Sven Epiney (53) wird nicht leer ausgehen.
Gemäss Blick-Informationen wird die SRG Michelle Hunziker (47) als Moderatorin der drei Shows von Mitte Mai präsentieren. Sie ist mit ihren Engagements im deutschen und italienischen Fernsehen bereits bestens erprobt, was internationale TV-Auftritte vor entsprechenden Kulissen angeht, und kann dank ihrer jahrzehntelangen Routine gut mit einem solchen Druck umgehen. Trotz ihres Wohnsitzes in Italien gilt sie beim Grossteil des Publikums immer noch als waschechte Schweizerin und einheimische Sympathieträgerin und so als prädestiniert für dieses Heimspiel.
«Den ESC in Basel würde ich sofort moderieren», sagte sie schon im September 2024 zu Blick. Und im Podcast «Mit den Waffeln einer Frau» von Barbara Schöneberger (50) verriet sie unlängst, bereits in grundsätzlichen Gesprächen mit der SRG zu sein. «Mal gucken, ob es klappt. Es wäre sehr, sehr schön, wenn wir es unter einen Hut bringen mit meinen Sendungen hier in Italien.»
Die Gage als Knackpunkt
Ein entscheidender Knackpunkt dürfte bei allen Kandidatinnen und Kandidaten ausserhalb des SRG-Kosmos nebst der Verfügbarkeit und dem möglicherweise fehlenden Schweiz-Bezug auch die Gagenhöhe sein. Zu überzogene Ansätze bergen das Risiko, SRG-kritischen Kreisen später im Kampf um die Halbierungs-Initiative als Munition zu dienen. Fakt ist, dass Hunziker sicher keine günstige Lösung wäre und damit auch die Wahl der anderen Besetzungen in eine bescheidenere Richtung beeinflussen könnte.
Die Organisatoren des ESC arbeiten im imposanten Meret-Oppenheim-Hochhaus beim Hauptbahnhof Basel unter höchster Geheimhaltung an der Riesenkiste vom Mai. Involvierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen Geheimhaltungsvertrag samt Konventionalstrafe unterschrieben, damit keine Informationen durchsickern. Blick weiss: Bei SRF in Zürich-Leutschenbach ist man beeindruckt, wie streng und bisher lückenlos die Geheimnisse der Schweizer ESC-Ausgabe gehütet werden.
Trotzdem sickern einige Details durch. Michelle Hunziker dürfte nicht die einzige Moderatorin des ESC bleiben. Sie wird mit zwei weiteren Frauen durch die Sendung führen, wobei auch die Sprachkenntnisse eine Rolle spielen. Der ESC wird grösstenteils auf Englisch und teilweise auf Französisch moderiert.
Hinter den Kulissen als mögliche Anwärterin gehandelt wird Hazel Brugger (31). Die gebürtige US-Amerikanerin wuchs in Zürich auf und lebt heute in Frankfurt, kennt das internationale Parkett und ist im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt. Die beliebte Stand-up-Comedian und Moderatorin verfügt über einen eigenständigen und einmaligen Stil, der bei der ESC-Community gut ankommen könnte. Brugger ist auch musikaffin und moderierte unter anderem die Swiss Music Awards 2020.
Studer, Devenport, Beldner oder Madame X?
Die Bernerin Angélique Beldner (49) wäre eine sinnvolle interne und dadurch relativ günstige Besetzung. Sie moderiert die SRF-«Tagesschau», aber auch die Montagabend-Show «1 gegen 100» und schafft so den in der Schweiz eher selten gesehenen Spagat zwischen Information und Unterhaltung. Beldner hat schon gewisse ESC-Erfahrung. 2021 vergab sie die Punkte der Schweiz an die jeweiligen Länder. Sie kann dank ihrer Zeit bei Canal 3 in Biel BE auch gut Französisch.
Gute Chancen – obwohl bisher wenig genannt – soll offenbar auch die Schauspielerin Dominique Devenport (29) haben. Die im deutschen Rostock lebende Luzernerin wurde 2023 durch ihre Hauptrolle in der SRF-Reihe «Davos 1917» bekannt, seit 2021 ist sie zudem in der historischen RTL-Serie «Sisi» als Kaiserin von Österreich-Ungarn zu sehen. Gut für den ESC: Devenport spricht dank ihres amerikanischen Vaters fliessend Englisch. Allerdings wäre ihre fehlende Moderationserfahrung ein Wagnis.
Möglich wäre auch die Verpflichtung von Sandra Studer (55), die bereits seit den 1990er-Jahren mit «Takito» und «Traumziel» durch SRF-Formate führt. Sie war schon unmittelbar nach dem Sieg von Nemo (25) am ESC in Malmö (Schweden) als aussichtsreiche Anwärterin im Rennen. Anfang Januar auf den Posten angesprochen, meinte sie zu Blick sibyllinisch: «Mal sehen, was am 20. Januar verkündet wird.» Studer holte 1991 beim ESC als Sandra Simó mit dem Titel «Canzone per te» den fünften Platz. Und von 1999 bis 2002 und von 2004 bis 2006 kommentierte sie den grössten Musikanlass der Welt für SRF.
Und auch wenn Sven Epiney (53) gemäss Blick-Informationen nicht zur Hauptmoderation gehören wird, bekommt er doch eine Aufgabe in der Sendung. Er wird sich von verschiedenen Aussenposten in der Sendung einschalten. Wie sich das mit seinem Kommentatoren-Job vereinbaren lässt und ob jemand anders für ihn diese Aufgabe übernimmt, wird sich zeigen.