Endlich ist das Geheimnis gelüftet! Marius Bear (28) wird die Schweiz am Eurovision Song Contest (ESC) in Turin (I) vertreten. Der Appenzeller mit der Powerstimme hat sehr grosse Fussstapfen auszufüllen. 2021 holte Gjon's Tears (23) mit «Tout l'Univers» einen sensationellen dritten Platz. In der Bewertung der Fachjury erreichte er gar Rang eins. Zwei Jahre zuvor brach Luca Hänni (27) den Schweizer ESC-Fluch mit «She Got Me» und belegte den vierten Rang.
«Die beiden haben die Latte wirklich hochgelegt und richtig gute Arbeit geleistet. Da ist der Druck natürlich schon hoch und der Respekt riesig», sagt Bear. «Ich werde versuchen, für einen guten Vibe zu sorgen.»
Mit seinem Song «Boys Do Cry» fühlt sich Bear, der als die beste Stimme des Landes gilt, aber gut gerüstet. Seinen Song hat er zusammen mit Songwriter Martin Gallop geschrieben und produziert. «Es ist ein Song, der viel Mut braucht. Ein freundlicher, herziger Song. Wir hätten natürlich schon ausbrechen und voll rumjohlen können. Aber wir wollten etwas, das zu mir passt und das nicht so sehr mit dem Thema Sexualität spielt. Es sollte ein Song sein, der sich Emotionen und der Liebe widmet», erklärt Bear.
«Ich habe keine Angst davor, zu weinen»
Am 10. Mai gilt es zum ersten Mal ernst. Da wird sich der Ostschweizer im Halbfinale behaupten müssen. Er tritt dort gegen Länder wie Albanien, Lettland und die Ukraine an. Das vom Krieg betroffene Land gilt als absoluter Favorit in den internationalen Wettbüros.
Doch unser ESC-Sänger geht voller Selbstvertrauen ins Rennen um das gläserne Mikrofon. «Schon von früh an habe ich gelernt, mich nicht für meine Gefühle schämen zu müssen. Ich habe keine Angst davor, als Mann auch zu weinen und meinem Publikum meine Schwächen zu offenbaren. Ich möchte mir keine emotionale Rüstung anlegen, sondern sein, wer ich bin. Dazu möchte ich auch mein Publikum ermutigen», sagt der 28-jährige Musiker.
Barfuss auf der ESC-Bühne?
Marius Bear ist dafür bekannt, barfuss aufzutreten. Wird er also auch beim ESC ohne Schuhe auf die Bühne gehen? «Das wissen wir noch nicht. Das hängt vom Outfit ab. Da sind wir noch am Auswählen, was es werden soll», sagt der Musiker.
Und auch sonst ist die Vorbereitung für die Auftritte in Turin schon im vollen Gange. «Jetzt heisst es für uns: Proben, Proben, Proben! Und natürlich an meiner Dance-Nummer feilen», witzelt Bear und fügt an: «Nein, ich bin kein Tänzer wie Luca Hänni. Aber ein bisschen Bewegung bringen wir schon auf die Bühne.»
Schon länger wurde gemunkelt, dass Bear die Erfolgsserie der Schweiz weiterführen soll. Der 28-Jährige konnte die 20-köpfige Fach- und eine Publikumsjury von sich überzeugen – in einem Auswahlverfahren, das uns bisher sehr erfolgreiche Eurovision-Jahre beschert hat. Und Marius Bear hat das Zeug, noch einen draufzusetzen! (bsg)