Spätestens wenn Ueli Schmezer (60) zum Jahreswechsel den «Kassensturz» verlässt, braucht das SRF-Magazin um Konsum und Geld einen neuen Kopf. Glaubt man Insidern, hat Kathrin Winzenried (48) gute Chancen, seine Nachfolgerin zu werden. Die Bernerin hat Schmezer in den letzten Jahren erfolgreich vertreten, wenn dieser in den Ferien weilte. Vor allem als hartnäckige Fragestellerin hat sie sich einen Namen gemacht. Ausser der Bundeshaus-Korrespondentin und ehemaligen Ringier-Frau Nathalie Christen (50) gibt es bei SRF kaum eine Frau, die bei Interviews so schlagfertig ist wie sie.
Genau das braucht es für den «Kassensturz». Auch Schmezer verdiente sich seine Sporen in den frühen 1980er-Jahren als unnachgiebiger Fragesteller ab – zuerst in der legendären Musiksendung «Hear we go» und später im Sporttalk «Time out», bevor ihn Hansjörg Utz (71) zum «Kassensturz» holte.
«Kassensturz» ist noch immer ein Quotengarant
Die Frage ist nur, ob Winzenried überhaupt der neue Winkelried der Konsumenten werden will. Bereits 2006 beendete sie ihre Karriere als Moderatorin von «Schweiz aktuell» als erst 33-Jährige. Sie wurde Mutter und wollte künftig mehr im Hintergrund tätig sein. Anderseits kann sie den Job und muss sich nicht mehr beweisen.
Winzenried weiss natürlich, dass es in der heutigen Zeit kaum noch möglich ist, Schmezers Popularität zu toppen. Als «Mister Kassensturz» holte er noch vor einigen Jahren eine Million Zuschauer. Heute sind es deutlich weniger als die Hälfte, aber auch das sind noch hervorragende Zahlen.
TV-Ansprüche ändern sich
Es gibt führende Leute am Leutschenbach, die sagen, es bräuchte nach 25 Jahren Schmezer beim «Kassensturz» vielleicht sowieso einen Relaunch des Klassikers, der seit 1974 für Aufregung sorgt. Die Sendung sei in dieser Form – ähnlich wie «Netz Natur» und Andreas Moser (65) es war – zu fest mit Schmezers Person verbunden. Das am Leutschenbach neu geschaffene Investigativ-Desk wird zudem an Bedeutung gewinnen und wichtiger werden als die Moderation. Auf allen Kanälen abrufbare Konsumenten-News – auch online – sind die Zukunft. Dass der Fokus künftig mehr auf den Inhalten liegt, könnte von Winzenried Druck wegnehmen. Für die Frau, die aus dem Rampenlicht rücken wollte, wäre es ein Argument, sich den Job doch zu angeln.
Und wenn Winzenried definitiv nicht will, dann gäbe es laut Insidern noch ein hervorragendes Team bei der SRF-Radiosendung «Espresso». Auch dort gebe es mehrere talentierte Fragestellerinnen.
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