Der letzte Luzerner «Tatort» ist abgedreht, bald gehts los mit dem Nachfolge-Krimi aus Zürich. Das Drehbuch zur ersten Folge liegt jetzt vor – und wurde der Kantonspolizei jetzt zur Prüfung vorgelegt, wie die Behörde auf Facebook selbst bekannt gibt: «Wir freuen uns, bei dieser Produktion SRF zu unterstützen und kriminalpolizeilich zu beraten. Bei uns eingetroffen ist bereits die erste Fassung des Drehbuchs für Folge 1. Wir sind gespannt …»
«Zeigen, was wir als verhältnismässig erachten»
Doch was macht die Kapo konkret? «Bei unserer kriminalpolizeilichen Beratung geben wir zum Beispiel Hinweise auf die richtige Terminologie oder auf polizeiliche Abläufe. Weiter zeigen wir auf, welches Vorgehen für Polizisten erlaubt ist und was wir als verhältnismässig erachten», sagt Kapo-Kommunikationschef Reto Scherrer zu BLICK. Die Drehbuchautoren seien jedoch frei in ihrer Arbeit und darin, ob sie diese Hinweise beachteten. Denn auch für die richtigen Beamten ist klar: «Tatort» sei «Fiktion, und diese lebt mit Überzeichnung, Verkürzung und Vereinfachung».
«Tatort» sei «absurd» und «psycho»
Dass die Polizei dem SRF auf die Finger schaut, wird im Netz gutgeheissen. «Ich unterstütze das, weil ‹Tatort›-Folgen bisweilen durchaus ins Absurde abrutschten», schreibt ein User. «Ich hoffe, als Profis macht ihr die Produzenten darauf aufmerksam, dass offensichtlich alkoholkranke/psychisch labile Ermittler von Fällen abgezogen werden, dass Beweisstücke sachgerecht beurteilt werden und allgemein rational beziehungsweise einem logischen Protokoll folgend gehandelt wird.»
Und eine Userin meint: «Ich kann mich dem nur anschliessen. Den ‹Tatort›-Psychomist erträgt man kaum noch. Wenn ich an die Ermittlungsarbeit und die Seriosität der Herrschaften aus Zürich bei ‹Aktenzeichen XY ... ungelöst› denke, meldet sich tatsächlich Wehmut.» (wyt)