Riesige Bühne für Remo Forrer (21) aus Hemberg SG: Der Gewinner der dritten «The Voice of Switzerland»-Staffel vertritt die Schweiz am diesjährigen Eurovision Song Contest in Liverpool (GB). Der Toggenburger wird im ersten Semifinale vom 9. Mai 2023 um den Finaleinzug beim grössten Musikwettbewerb der Welt singen.
«Mit der Teilnahme geht für mich ein riesiger Traum in Erfüllung», schwärmt er im Interview mit Blick. Mit welchem Lied er in Grossbritannien an den Start geht, darf er noch nicht sagen. «Die Handorgel lasse ich in Liverpool jedenfalls weg», verrät der Musiker mit einem Lachen. Er beherrscht vier Instrumente: Blockflöte, Handorgel, Gitarre und Klavier. Das Klavier- und Gitarrespiel brachte er sich selbst bei.
«Der Druck auf der Bühne wird immens»
Lange war die Teilnahme am ESC verschrien, doch mit der Schweizer Erfolgssträhne der letzten Jahre hat sich dies bei uns geändert. «Die Messlatte liegt extrem hoch. Zum Glück habe ich kein Lampenfieber. Der Druck auf der Bühne wird immens», so Forrer. Luca Hänni (28) erreichte 2019 beim ESC in Tel Aviv (Israel) den vierten Platz, Gjon's Tears (24) zwei Jahre später sogar den dritten. Auch der Appenzeller Marius Bear (29) schaffte im letzten Jahr den ESC-Finaleinzug und landete auf dem 17. Rang. Forrer: «Von ihm werde ich mir noch Tipps holen. Er wohnt nicht weit weg von mir.» Der gelernte Sportartikelverkäufer lebt in einem Vorort von St. Gallen, Bear mitten in der Stadt.
Forrers Lied für Liverpool wird am 7. März 2022 veröffentlicht. Bis dahin können ESC-Fans nur rätseln, wie sein Beitrag klingen wird. «Mein Auftritt wird ein sehr emotionaler Moment, weil mir der Song viel bedeutet. Und er hat definitiv auch Ohrwurmpotenzial. Ich glaube, das sind gute Voraussetzungen.»
Forrer war noch nie in Grossbritannien
Auch wenn die nächsten Wochen und Monate für Forrer stressig werden – aus der Ruhe bringen lassen will er sich nicht. «Ich will jeden Moment geniessen. Aber es wird definitiv viele lange Tage geben.»
Eigentlich findet der Eurovision Song Contest traditionellerweise im Land des Vorjahressiegers statt. Weil in der Ukraine der Krieg seit einem Jahr anhält, wurde die Austragung aber an das zweitplatzierte Grossbritannien weitergegeben. «Ich war noch nie in Liverpool, geschweige denn im Vereinigten Königreich», sagt Forrer. Jetzt schreibt er sein bisher wohl aufregendstes Kapitel in der Stadt der Beatles. Das Ziel: «Den Auftritt meines Lebens hinzulegen. Ich will 150 Prozent abliefern. Was am Schluss dabei herauskommt, liegt in der Hand der Jury und des Publikums.»