Auf einen Blick
- ESC 2025 in Basel: Motto «Unity shapes Love» vorgestellt
- Bühnendesign mit Schweizer Elementen und Musik mit elektronischen Beats und Alphorn-Klängen
- Florian Wieder entwirft zum neunten Mal eine ESC-Bühne
Bei Weisswein und Häppchen präsentierten die ESC-Organisatoren am Montagnachmittag vor einer Gruppe Presseleute das audiovisuelle Konzept für den Eurovision Song Contest 2025. In der Bar Rouge im Basler Messeturm enthüllte der Designer Artur Deyneuve (39) das künstlerische Konzept des nächstjährigen Anlasses. Dieses zeigt, wie die Fernsehmacher die Schweiz der Welt präsentieren wollen. Dabei steht die Liebe im Mittelpunkt.
«Unity shapes Love», also «Einigkeit schafft Liebe», lautet das Leitmotiv des Schweizer Designs. Deyneuve verweist dabei auf die Demokratie in der Schweiz. «In der Schweiz hört man einander zu. Das wollen wir zeigen», erklärt er. Untermalt wird dies mit dem Eurovision-Herz, dessen zwei Hälften auch zwei Ohren darstellen sollen. Optisch ist das Design sehr modern, die Schriftart hingegen etwas altbacken.
Design symbolisiert Zusammenhalt und Dialog
Zur Erklärung: Der ESC-Slogan heisst seit zwei Jahren fix «United by Music», also «Vereint von Musik». Trotzdem ist das Schweizer Motto hinter dem Design spannend. Besonders nach der politisch aufgeladenen Ausgabe 2024 ist der Aspekt des Zuhörens wichtig. In Malmö (Schweden) führte die Teilnahme Israels während dem Krieg in Gaza zu heftigen Diskussionen, Buh-Rufen in der Halle und verhärteten Fronten. In Basel will man das Publikum einen.
Auch auf Swissness wird gesetzt. Die Klangwelt des Eurovision Song Contests setzt auf von der Technoszene und Street Parade inspirierte elektronische Beats. Diese werden von Jodel-, Hackbrett- und Alphornklängen unterbrochen und untermalt. Verglichen mit den Vorjahren wirkt dieser Sound frisch, bisher wurde oft auf eine grosse Orchestrierung gesetzt.
Bühne von Malmö 2024 wäre perfekt für die Schweiz gewesen
Auch die Bühne soll die Schweiz repräsentieren. Ein riesiger viereckiger Rahmen inmitten der St. Jakobshalle steht für die vier Landessprachen, hinten in der Arena werden Berge die Bühne umranden.
Zugegeben: Nach der Bühne von Malmö, die mit der Form eines (Schweizer) Kreuzes perfekt für die hiesige Ausgabe gewesen wäre, ist es schwierig, etwas Luftiges und Frisches in die St. Jakobshalle zu bringen. Doch der Fakt, dass die Basler Veranstaltungsarena nicht die grösste Location ist und die Konstruktion sehr massiv aussieht, stimmt skeptisch. Gehen hier aufgrund der grossen Bühne Sitz- und Stehplätze flöten? Und wie viele Menschen vor Ort sehen nichts bis wenig, weil der riesige Rahmen ihnen die Sicht auf die Bühne versperrt? Man müsse abwarten und sich vor Ort ein Bild machen, sagten die Organisatoren vor Ort.
Bühne sei wie Schweizer Taschenmesser
Bühnendesigner Florian Wieder (56), der bereits zum achten Mal eine ESC-Bühne entworfen hat, verspricht Innovation: «Die Bühne ist wie ein Schweizer Taschenmesser. Sie kann wahnsinnig viel.» Details könne der Deutsche mit Schweizer Wurzeln noch keine nennen. Ein Versprechen, das böse Erinnerungen weckt: In Turin 2022 sollte die Bühne wie eine Sonne rotieren. Die Funktion funktionierte in der Umsetzung aber nicht, so mussten diverse Nationen ihren Auftritt umplanen. Und auch in Lissabon 2018 funktionierte der gesamte Bühnenhintergrund nicht, der eigentlich die Wellen des Meeres darstellen sollte. «Ich vertraue auf die Schweizer Ingenieurskunst», sagt Wieder aber zuversichtlich.
Am Ende vermag vor allem das künstlerische Konzept des ESC 2025 überzeugen, das auch das Stadtbild von Basel in den kommenden Monaten prägen wird. Wie die Sendung auf der Bühne am Ende aussieht, wird sich im Frühling zeigen. Rund sechs Wochen vor dem grossen Finale starten die Organisatoren mit dem Aufbau der riesigen Konstruktion. Erst dann wird sich weisen, was die Bühne alles kann. Die Innovation lässt also noch auf sich warten.
Um die grosse Ticket-Nachfrage zu stemmen, setzen die ESC-Veranstalter aufs gleiche Konzept wie Taylor Swift bei ihrer «Eras Tour»: Interessenten können sich bis zum 10. Januar, Mitternacht, auf www.ticketcorner.ch/esc registrieren. Der Zufallsgenerator wählt dann eine Gruppe Menschen aus, die einen Zugangscode zum Vorverkauf am 29. Januar 2025 erhalten. Einen Tag zuvor wird in Basel bei einem Event ausgelost, welche Nationen in welchem ESC-Halbfinale antreten. Das billigste Ticket kostet 40 Franken, das teuerste 350 Franken.
Um die grosse Ticket-Nachfrage zu stemmen, setzen die ESC-Veranstalter aufs gleiche Konzept wie Taylor Swift bei ihrer «Eras Tour»: Interessenten können sich bis zum 10. Januar, Mitternacht, auf www.ticketcorner.ch/esc registrieren. Der Zufallsgenerator wählt dann eine Gruppe Menschen aus, die einen Zugangscode zum Vorverkauf am 29. Januar 2025 erhalten. Einen Tag zuvor wird in Basel bei einem Event ausgelost, welche Nationen in welchem ESC-Halbfinale antreten. Das billigste Ticket kostet 40 Franken, das teuerste 350 Franken.