Wirbel vor Schluss des ESC-Finales in Rotterdam: Noch bevor die italienische Rocker-Band Maneskin als Sieger feststeht, sieht es so aus, als würde sich Sänger Damiano David (22) eine Linie Koks reinziehen.
Er beugt sich über einen kleinen Tisch, der Gitarrist grinst noch - jetzt sorgt die Szene in sozialen Medien für Aufregung. Das Gesicht von David ist im fraglichen Moment nicht eindeutig zu erkennen, die Tischoberfläche ist von einem Getränkekübel verdeckt. Doch viele sind sicher: Das schaut aus, wie wenn einer Kokain konsumiert.
Auf Twitter wird gescherzt, jetzt gehöre ein Drogentest gemacht und Italien disqualifiziert. Jemand anders meint: «Gut, dass die Kinder um die Zeit schon im Bett sind.»
Jetzt ermittelt die EBU
Inzwischen hat auch die Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den Eurovision Song Contest organisiert, davon erfahren. Ein Pressesprecher erklärte der «Bild»: «Wir sind uns über die Spekulationen rundum das Verhalten des Gewinners aus Italien beim Eurovision Song Contest vom letzten Abend im Green Room bewusst und werden in der Sache ermitteln.» Auch auf der offiziellen Website des Eurovision Song Contest haben die Organisatoren nun Stellung bezogen. «Die Band hat die Vorwürfe des Drogenkonsums entschieden zurückgewiesen und der betreffende Sänger wird sich nach seiner Ankunft zu Hause einem freiwilligen Drogentest unterziehen», kündigt die EBU an. Dieser sei bereits am Samstagabend beantragt worden, konnte aber von der EBU nicht sofort organisiert werden.
Sänger David erklärte im Anschluss nach der Sendung vor der Presse, der Gitarrist der Band, Thomas Raggi (20), habe ein Glas zerbrochen. Raggi nickt. «Ich nehme keine Drogen», beteuert David. «Bitte sagt das nicht. Kein Kokain, bitte.»
Dem stimmt nun auch die Europäischen Rundfunkunion zu: «Die EBU kann bestätigen, dass nach einer Überprüfung vor Ort zerbrochenes Glas gefunden wurde. Wir sehen uns das Filmmaterial noch genau an und werden zu gegebener Zeit informieren.»
«Lassen uns testen»
Und auf Instagram schrieb die Band, sie sei über die Vorwürfe empört. «Wir sind wirklich schockiert über das, was einige Leute sagen, dass Damiano Drogen nimmt. Wir sind wirklich gegen Drogen und wir haben nie Kokain genommen.»
Und dann das Versprechen: «Wir sind bereit, uns testen zu lassen, denn wir haben nichts zu verbergen.»
Der Post mit dem Versprechen wurde kurz später wieder gelöscht. (kes/bsn)