Würde eine Mutter einfach verschwinden und ihre Kinder im Stich lassen? Diese Frage trieb 1996 den leitenden Ermittler der Kantonspolizei Zürich, Heinz Schwarz, um. Er und sein Team führten damals die Untersuchungen im Fall der verschwundenen Heike Bilkei (1964-1996).
«Das war sicher der grösste Fall, mit dem ich je zu tun hatte», sagt der pensionierte Schwarz in der neuen True-Crime-Show «Auf der Spur – die dunkelsten Verbrechen der Schweiz», als er das Verbrechen nach über 25 Jahren wieder Revue passieren lässt.
Wahre Verbrechen aus der Schweiz
1996 erscheint die damals 32-jährige Heike Bilkei nicht zu einem Treffen mit ihrer Freundin. Diese informiert daraufhin die Polizei und für die Beamten beginnt eines der grössten Rätsel der Schweizer Kriminalgeschichte.
Der Ehemann der Vermissten, Gabor Bilkei (1944-2014), gibt an, mit seiner Frau in Kontakt zu stehen, und legt den Beamten sogar Briefe von Heike Bilkei vor. Sie sei erst mit den Kindern in die Ferienwohnung nach Emmetten LU gezogen und habe sich dann nach Südafrika abgesetzt.
Verdächtiger schien «freundlich» und «sympathisch»
Doch den Ermittlern ist klar, dass es sich bei dem Verschwinden der jungen Mutter um ein Verbrechen handelt und haben Gabor Bilkei in Verdacht. Peter Weber führte damals die Verhöre mit dem ehemaligen Tierarzt. «Er hat alles von sich gewiesen und tat selber überrascht», sagt der damalige Ermittler. «Er schien damals freundlich und hilfsbereit. Ja, er wirkte sogar sympathisch», so Weber.
Dann kommen die Kriminaltechniker zum Zug. Sie untersuchen die Ferienwohnung und die Autos der Familie und finden Blut. Obwohl alle Beweise gegen den Ehemann sprachen, wird Gabor Bilkei in einem ersten Verfahren freigesprochen. Doch ein Jahr später, an einem Karfreitag, findet ein Spaziergänger in Hinwil ZH einen Schädel, der Einschusslöcher vorweist. Ein DNA-Test ergibt, dass es sich um die sterblichen Überreste von Heike Bilkei handelt. Das Kaliber der Verletzungen passt zu einer der Waffen ihres Mannes Gabor Bilkei.
Einblick in die Ermittlungen von damals
Dennoch wird dem Ehemann der Verstorbenen erst drei Jahre später der Prozess gemacht. Die damaligen Ermittler, Kriminaltechniker und die Staatsanwältin geben in der ersten Folge der neuen Schweizer True-Crime-Serie «Auf der Spur – die dunkelsten Verbrechen der Schweiz» Einblick in den rätselhaften Fall um den Mord an Heike Bilkei und setzen sich nach über 25 Jahren erneut mit dem Verbrechen auseinander.
«Auf der Spur – die dunkelsten Verbrechen der Schweiz» läuft ab dem 15. Juni auf der Streaming-Plattform Oneplus.