«Jung, wild & sexy» feiert Comeback
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Jeden Mittwoch auf Oneplus:«Jung, wild & sexy» feiert Comeback

Blick hat die ersten zwei Folgen gesehen
So ist das «Jung, wild & sexy»-Comeback

Die Kultsendung «Jung, wild & sexy» ist zurück! Schon nach den ersten zwei Folgen ist klar: Das Comeback schafft es nicht, in die grossen Fussstapfen zu treten. Eine TV-Kritik.
Publiziert: 09.11.2022 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2022 um 20:19 Uhr
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Statt gefeiert wird beim «Jung, wild & sexy»-Comeback viel gequatscht.
Foto: Screenshot CH Media
Remo Bernet

Zehn Jahre nach der letzten Folge will es 3+ nochmals wissen: Der Sender bringt die Kultsendung «Jung, wild & sexy» zurück. Vorerst gibt es das Partyformat nur im hauseigenen Streamingdienst Oneplus zu sehen. Im kommenden Jahr sollen sie nach Informationen von Blick aber auch im TV ausgestrahlt werden. Die ersten zwei Folgen zeigen bereits jetzt: Die Luft ist raus.

Das beste Beispiel dafür: Eine halbe Stunde lang wird in Folge zwei ein Streit unter den elf feierwütigen Nachwuchs-Reality-TV-Stars ausgeschlachtet. Das Problem: Es geht darin lediglich darum, dass die Zürcherin Nilu (19) ihre Gschpänli in Zypern morgens mit lauter Musik weckte und sie die Kritik an ihrer Aktion nicht verstehen kann. In renommierten Formaten wie dem Dschungelcamp wäre dieses Thema nach fünf Minuten abgehakt gewesen.

Sendung wird mit Einspielern gestreckt

Immer wieder wirkt es so, als ob die Produzenten aus einer Mücke einen Elefanten machen müssten, um die Sendezeit zu füllen. Übermässig häufig werden dafür mehrere Einspieler hintereinander eingeblendet, in denen die Protagonisten die Geschehnisse kommentieren müssen. Nicht ohne Grund: Das Format wurden in nur rund einer Woche aufgezeichnet.

Sechs Sendungen daraus zu machen, ist sportlich. Aus «saufen, feiern und baggern», so der ursprüngliche Claim, wird im Remake «plappern, plappern und plappern». Denn die unterhaltsamen Partyszenen, die das Format einst ausmachten, sind im Verhältnis zu den Gesprächen zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern rar.

Kultkandidat Cyril Schmid (30) meinte vor einer Woche zu Blick: «Es ist schwer, ans Original heranzukommen. Das ist wie bei ‹Achtung, fertig, Charlie!›: Der erste Teil war top, aber die Fortsetzung dann nicht mehr.»

Damit hat er recht. Was wohl auch daran liegt, dass es Oneplus-Chef Roger Elsener (44) und seinem Team nicht gelungen ist, einen würdigen Nachfolger für Kult-Cyril zu finden. Das unbeholfene Flirt-Verhalten des Detailhandelsangestellten Justin (20) und die Sprüche von Kinderbetreuer Edin (20) können die Sendung nur schwer tragen.

So war «Jung, wild & sexy» früher
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Das Best-of der Kultsendung:So war «Jung, wild & sexy» früher

Auch relevante Themen finden Platz

Immerhin: Auch wichtige Botschaften haben im Trash-TV-Format Platz. Als die Protagonistinnen in der zweiten Sendung bei einer Schaumparty sexuell belästigt werden, schaut das Produktionsteam nicht weg, sondern ordnet das Geschehen ein. «Ich könnte nackt rumlaufen und niemand hätte das Recht, mich anzufassen», sagt Teilnehmerin Martha (18).

Während das Comeback von Kultsendung wie «Wetten, dass ..?» und «Benissimo» das Feuer bei den Zuschauerinnen und Zuschauern wieder entfachen konnte, dürfte es um «Jung, wild & sexy» schon bald wieder still werden.

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