Warum Felix wieder lachen kann
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Berührendes Schicksal:Warum er wieder lachen kann

Berührendes Geständnis in der Sendung «Mona mittendrin»
Warum Felix wieder lachen kann

Leserinnen und Leser kennen den ehemaligen Kaufmann Felix* von seinem Alkohol-Geständnis im BLICK. Jetzt nahm er seinen ganzen Mut zusammen. Heute Abend zeigt er sein Gesicht erstmals in der Sendung «Mona mittendrin» und erzählt, wie er wieder trocken wurde.
Publiziert: 09.09.2020 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2020 um 07:39 Uhr
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Felix und Mona Vetsch beim Gespräch. Endlich wieder Grund zum Lachen.
Foto: SRF
Peter Padrutt

Es ist ein schönes Bild: Mona Vetsch (45) und der ehemalige Kaufmann Felix* lachen zusammen. Doch bis zu diesem Glück war es ein harter Weg. Heute Abend erzählt der 65-jährige Kaufmann in der SRF-Sendung «Mona mittendrin» (neu am Mittwoch um 21 Uhr), wie die Whisky-Flasche sein engster Begleiter wurde. Und wie sie sich der Rausch wie ein Filter über sein Leben gelegt hatte.

BLICK hatte bereits letzten Herbst über Felix berichtet, dessen Alkoholkrankheit sich schleichend entwickelte. Zuerst war es ein Glas Wein im Restaurant zum Essen. Bald kamen Bier, dann Whisky dazu. «Meinen Konsum hatte ich immer weniger im Griff. Schleichend geriet ich tiefer in die Sucht, ohne es zu merken», erzählt er BLICK.

Heute Abend wagt sich Felix nun sogar vor eine laufende Kamera, zeigt sein Gesicht. Eindrücklich schildert er Mona Vetsch, wie er sich von der Arbeit bei einem Discounter heimlich davon schlich und im Auto Hochprozentiges in sich schüttete, das er zuvor in eine Rivella-Flasche abgefüllt hatte. Oder wie er über der Grenze in Deutschland Alkohol einkaufte – damit er in seiner Heimatgemeinde im Aargau nicht auffiel. «Oft brachte noch ein paar Stengel Lauch und etwas Speck mit, damit es wie ein normaler Einkauf aussah.»

Täglich zwei Flaschen Schnaps

Wie schlimm es zuletzt um ihn stand, schilderte er BLICK vor der TV-Sendung nochmals. «Ich trank täglich zwei Flaschen Hochprozentiges, dazu noch etwas für den Geschmack – Bier oder Wein», erzählt er offen. Wodka habe er getrunken, weil er geglaubt habe, er führe nicht zu einer Alkoholfahne. «Dafür wird der Wodkageruch über die Haut ausgeschieden», weiss er längst. Qualitätsansprüche habe er am Ende keine mehr gehabt, «Hauptsache der Alkohol war günstig in der Beschaffung.»

Lange versuchte Felix seine Sucht zu verstecken. «Ich habe versucht, in Gesellschaft möglichst unauffällig und moderat zu trinken.» Die Taktik: «Vorglühen», also vorher schon trinken. Oder sich während eines Festes anschleichen, um den Pegel halten zu können.

Doch schliesslich flog er beim Arbeitgeber auf. «Unter der Androhung von Jobverlust wurde ich aufgefordert, etwas gegen mein Trinken zu unternehmen, da man mich als Mitarbeiter schätzte und behalten wollte.» Man habe sich sehr bemüht, die notwendigen Schritte einzuleiten. Dazu gehörten die Entgiftung, ein Klinikaufenthalt und eine Therapie.

Gemeinsam gegen die Sucht

Eine Hilfe waren ihm dabei die Anonymen Alkoholiker in Zürich. Zuerst habe er Vorurteile gehabt, unter anderem auch von amerikanischen Filmen, es handle sich um Gesundbeter oder Sektierer. Doch weit gefehlt. «Bei näherem Kennenlernen lernte ich vor allem, dass ich mit meiner Sucht nicht allein dastand.» Er habe nie ein «Du musst» oder «Lass das» gespürt. «Es wurde mir vielmehr bewusst: Ich werde es schaffen, aber ich schaffe es nicht allein», resümiert er.

Für Mona Vetsch war die Begegnungen mit Felix und anderen Alkoholkranken während der Dreharbeiten sehr bewegend. «Offen und zum Teil schonungslos haben sie mir erzählt, wie kaputt sie der Alkohol gemacht hat. Und warum sie trotzdem immer weiter getrunken haben. Es war eine ganz neue Welt für mich.» Selber sei sie dem Alkohol immer eher aus dem Weg gegangen. «Ich mag den Kontrollverlust nicht.»

Felix ist inzwischen pensioniert und trocken. Aber er weiss, dass er weiterhin aufpassen, dass er keinen Rückfall erleidet. Gegenüber Blick stellte er nüchtern fest: «Leider werde ich es nie mehr schaffen, so viel Lebenszeit nüchtern zu verbringen, wie ich betrunken war.»

* Name der Redaktion bekannt

Hilfe zum Trocken werden

Die Meisten geniessen Alkohol in gemütlicher Runde als Genussmittel, für andere ist er ein Suchtproblem. Rund jede fünfte Person in der Schweiz trinkt ihn missbräuchlich. Das heisst, sie trinkt regelmässig zu viel. Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG), sind 250'000 - 300'000 Menschen alkoholabhängig. Männer trinken generell mehr als Frauen, wobei diese tendenziell aufholen. Etwa jede dritte Person hat in ihrem Umfeld mindestens eine Person, mit einem Alkoholproblem. Die Hotline der Anonymen Alkoholiker bietet unter der Nummer 0848 848 885, rund um die Uhr Hilfe an. Informationen liefert auch suchtschweiz.ch.

Die Meisten geniessen Alkohol in gemütlicher Runde als Genussmittel, für andere ist er ein Suchtproblem. Rund jede fünfte Person in der Schweiz trinkt ihn missbräuchlich. Das heisst, sie trinkt regelmässig zu viel. Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG), sind 250'000 - 300'000 Menschen alkoholabhängig. Männer trinken generell mehr als Frauen, wobei diese tendenziell aufholen. Etwa jede dritte Person hat in ihrem Umfeld mindestens eine Person, mit einem Alkoholproblem. Die Hotline der Anonymen Alkoholiker bietet unter der Nummer 0848 848 885, rund um die Uhr Hilfe an. Informationen liefert auch suchtschweiz.ch.

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