Sie sollen twittern, posen und posten! Seit einiger Zeit ermuntert ein «digitales Team» am Leutschenbach die TV-Moderatoren, sich mehr in den sozialen Medien zu engagieren. Angefacht hat diesen Aktivismus «10vor10»-Cowboy Arthur Honegger (39), der sich auf Facebook gerne Rocker-like und stonewashed in selbstgebastelten Videos inszeniert. Er nutze Twitter und Facebook als «eigenständige publizistische Kanäle», wie er sagt. «Dort teile ich, was ich für interessant halte, und ich bin offen für Diskussionen – über mein Fachgebiet USA oder meine Arbeit bei SRF. Das gehört für mich dazu.»
Honegger gilt SRF-intern als Vorbild – zu Recht, wie Digital-Experte Markus Maurer (44) zu BLICK sagt. Zusammen mit seinem Kollegen Daniel Jörg von Farner hat Maurer eine Social-Media-Analyse der bekanntesten SRF-News-Moderatoren gemacht. «Honegger lebt und liebt Twitter», sagt er dazu. «Das ist immer eine gute Voraussetzung, um eine Plattform wirkungsvoll zu nutzen. Zudem fällt auf, dass er viel mit Videos arbeitet – und zwar nicht einfach von den produzierten Hauptgefässen, sondern spezifische Videos, in denen er sich an die Follower auf Social Media richtet.»
Die Moderatoren entfachen Diskussionen
Doch auch die anderen SRF-Moderatoren würden es gut machen, ergänzt Maurer. «Die Inhalte ihrer Profile vermitteln klar, dass diese Exponenten ihren Job mit viel Elan machen – oder anders gesagt: Man spürt, dass sie ihren Job lieben.» Positiv falle auf, dass auch die meisten der Moderatoren auf Kommentare und Reaktionen zu ihren Postings reagieren würden. «Die Exponenten führen auf ihren Social-Profilen auch wirklich zu Diskussionen.»
Maurer glaubt sogar, dass einige Moderatoren als Influencer in Betracht kommen: «Wenn man in der Schweiz etwas erreichen will, ist es schwierig, Influencer zu finden, welche eine hohe Reichweite (also +70%) in der Schweiz haben. Aus dieser Sicht könnten die SRF-Moderatoren-Accounts recht interessant sein», erklärt er.
Grosse Unterschiede bei der «Social Authority»
Dennoch stellt der Experte auch deutliche Unterschiede bei den Moderatoren fest. Um einen wirklichen Vergleich der SRF-Stars machen zu können, habe er deren Twitterprofile untersucht. Ein solches haben alle Moderatoren – aus einem bestimmten Grund: «Wer im News-Segment unterwegs ist, kommt an Twitter nicht vorbei», sagt er. «Daher sind auch alle auf Twitter. Auf Instagram und Facebook findet man ja nicht alle Moderatoren.»
Für seine Rangliste hat er die sogenannte Social Authority analysiert, die aufzeige, wie effektiv die Tweets der User seien – also beispielsweise, welcher Tweet eines Nutzers wie stark retweeted werde. «Unter diesen Gesichtspunkten ist Arthur Honegger die Nummer 1», so Maurer. «Arthur Honegger hat fast die doppelte Authority von Sabine Dahinden.» Die Analyse zeige zudem, dass es auch nicht zwingend auf die Anzahl Follower ankomme, um den Erfolg zu messen. Cornelia Boesch (Follower: 1899 | Social Authority: 57,9) hat im Vergleich zu Susanne Wille (Follower: 8162 | Social Authority: 53,7) eine bedeutend kleinere Gefolgschaft – aber signifikant mehr Authority.»
Eine Rangliste der Instagram-Profile erstellt laufend die Website likeometer.ch. Auf diesem Kanal schwingt unter den untersuchten SRF-Stars Patrizia Laeri (40) obenaus, gefolgt von Cornelia Boesch (43). Ihr Erfolgsrezept: Sie lassen auf ihren Kanälen auch Persönliches oder gar Privates einfliessen. Diesbezüglich halten sich die anderen SRF-News-Stars deutlich zurück.
Wer wo wie gut abschneidet, was postet und welche Kommentare erhält, sehen Sie in der Social-Media-Übersicht der SRF-Stars!
1. Arthur Honegger
Social Authority: 64,6
Twitter: 15'469
Instagram: 75 (erst seit ganz kurzem vertreten)
Posts: Ankündigungsvideos im Casual-Look. Anders als im «10vor10»-Studio sieht man hier auch seine Tattoos. Die Filmli postet er auch auf Facebook sowie ganz neu auf Instagram.
Kommentare: «Es gibt positive und negative, konstruktiven Dialog und persönliche Anfeindungen – kurz: Es gibt alles. So ist Social Media», sagt Honegger zu BLICK.
2. Sandro Brotz
Social Authority: 62,5
Twitter: 43'734 Follower
Instagram: 496 Follower
Posts: Brotz weist in seinen Posts fast ausschliesslich auf seine Sendung «Rundschau» hin, postet und liked aber auch Beiträge seiner SRF-Kollegen. Auf Facebook gibt er in der Rubrik «1000 Zeichen» hin und wieder auch Persönliches preis. Im Februar dieses Jahres legte er dort unter anderem seinen Lohn offen.
Kommentare: Je nach Thema der «Rundschau» entstehen auf Brotz' Facebook oder Twitter auch kontroverse Diskussionen. Da und dort äussern die User auch Kritik am Moderator – für seine Lohntransparenz erntete der TV-Mann allerdings fast ausschliesslich Lob.
3. Patrizia Laeri
Social Authority: 58,5
Twitter: 4792 Follower
Instagram: 2431 Follower
Posts: Auf Twitter sehr technisch, strikt auf ihre Sendung «SRF Börse» sowie auf Wirtschaftsthemen oder Laeris Kerngebiet Frauen in der Arbeitswelt bezogen. Auf Instagram zeigt sie sich auch im privaten Setting: Laeri beim Wandern, Laeri am Meer, Laeri im Schnee.
Kommentare: Meist sehr wohlwollend: Laeri erntet für ihre Worte ebenso viel Applaus wie für schöne Landschaftsbilder und ihr Aussehen. «Beauty», oder «zeitlos schön», schwärmen die User über die SRF-Schönheit.
3. Jonas Projer
Social Authority: 58,5
Twitter: 10'837 Follower
Instagram: 1000 Abonnenten
Posts: Auf Twitter und auf Facebook fast nur Politisches, oder Dinge, die für seine Sendung relevant sind. Auf Instagram verkümmern zwei Einträge von Anfang September. Seine 1000 Follower sind offenbar guter Dinge, dass dereinst noch ein dritter folgt.
Kommentare: Praktisch ausschliesslich solche auf seine sachorientierten Posts. Kommentare zu seiner Person werden auf diese Weise hingegen kaum abgegeben.
5. Cornelia Boesch
Social Authority: 57,9
Twitter: 1899 Follower
Instagram: 2211 Follower
Posts: Nebst Laeri ist Boesch eine der wenigen, die ihre Follower auch an Privatem teilhaben lässt. Auf Instagram postet sie Bierbilder, outet sich als FCZ-Fan und lässt sich beim Bikini-Sprung ins kühle Nass filmen. Auf Twitter sehr sendungsbezogen, lässt sie aber Gefühle einfliessen: «Wenn dein grosses Idol stirbt und du es verkünden sollst. Gopf! R.I.P. Aretha! In der Tagesschau ehren wir dich.»
Kommentare: Jede Menge Komplimente für lustige Schnappschüsse, aber auch für ihr gutes Aussehen: Boesch kommt auf Social Media sehr gut an.
6. Susanne Wille
Social Authority: 53,7
Twitter: 8162 Follower
Instagram: 1227 Follower
Posts: Die «10vor10»-Lady will mit ihren Posts (viele Videos) Einblicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit ermöglichen. Auch auf Instagram stehen ihre Einträge stets im Zusammenhang mit ihrem Job. Privates: Fehlanzeige.
Kommentare: Nicht immer vermag Wille ihre Follower mit den oft trockenen Einträgen zum Kommentieren zu bewegen. Ab und zu gelingt es ihr aber. Und hin und wieder mischt sich auch ein Kompliment für ihre Auftritte unter die Einträge.
7. Andrea Vetsch
Social Authority: 50,6
Twitter: 1607 Follower
Instagram: 448 Follower
Posts: Vetsch nutzt ihren Twitterkanal ähnlich wie «10vor10»-Kollege Honegger, mittels Tweets oder kurzer Videoclips auf die kommende Sendung hinzuweisen. Auf Instagram postet sie ab und zu Persönliches, etwa Ferienbilder oder Foodporn. Sie selber ist auf den Fotos allerdings kaum zu sehen.
Kommentare: Löst mit ihren Posts wenige bis gar keine Reaktionen aus. Wenn, dann aber sehr wohlwollend.
8. Sabine Dahinden
Social Authority: 35,2
Twitter: 4010 Follower
Instagram: 1560 Follower
Posts: Primär Making-of-Bilder ihrer «Schweiz aktuell»-Drehs oder Sendungsankündigungen. Persönliches nur in Ausnahmefällen (gerissene Strumpfhose nach Velosturz oder ihr Büsi, das die Computertastatur blockiert).
Kommentare: Viel Lob für ihre Auftritte, oft auch auf ihr gutes Aussehen bezogen. Kritik gibts selten, diesen Sommer etwa für ihre geschminkten Auftritte am Berg in der «Schweiz aktuell»-Sommerserie.
1. Arthur Honegger
Social Authority: 64,6
Twitter: 15'469
Instagram: 75 (erst seit ganz kurzem vertreten)
Posts: Ankündigungsvideos im Casual-Look. Anders als im «10vor10»-Studio sieht man hier auch seine Tattoos. Die Filmli postet er auch auf Facebook sowie ganz neu auf Instagram.
Kommentare: «Es gibt positive und negative, konstruktiven Dialog und persönliche Anfeindungen – kurz: Es gibt alles. So ist Social Media», sagt Honegger zu BLICK.
2. Sandro Brotz
Social Authority: 62,5
Twitter: 43'734 Follower
Instagram: 496 Follower
Posts: Brotz weist in seinen Posts fast ausschliesslich auf seine Sendung «Rundschau» hin, postet und liked aber auch Beiträge seiner SRF-Kollegen. Auf Facebook gibt er in der Rubrik «1000 Zeichen» hin und wieder auch Persönliches preis. Im Februar dieses Jahres legte er dort unter anderem seinen Lohn offen.
Kommentare: Je nach Thema der «Rundschau» entstehen auf Brotz' Facebook oder Twitter auch kontroverse Diskussionen. Da und dort äussern die User auch Kritik am Moderator – für seine Lohntransparenz erntete der TV-Mann allerdings fast ausschliesslich Lob.
3. Patrizia Laeri
Social Authority: 58,5
Twitter: 4792 Follower
Instagram: 2431 Follower
Posts: Auf Twitter sehr technisch, strikt auf ihre Sendung «SRF Börse» sowie auf Wirtschaftsthemen oder Laeris Kerngebiet Frauen in der Arbeitswelt bezogen. Auf Instagram zeigt sie sich auch im privaten Setting: Laeri beim Wandern, Laeri am Meer, Laeri im Schnee.
Kommentare: Meist sehr wohlwollend: Laeri erntet für ihre Worte ebenso viel Applaus wie für schöne Landschaftsbilder und ihr Aussehen. «Beauty», oder «zeitlos schön», schwärmen die User über die SRF-Schönheit.
3. Jonas Projer
Social Authority: 58,5
Twitter: 10'837 Follower
Instagram: 1000 Abonnenten
Posts: Auf Twitter und auf Facebook fast nur Politisches, oder Dinge, die für seine Sendung relevant sind. Auf Instagram verkümmern zwei Einträge von Anfang September. Seine 1000 Follower sind offenbar guter Dinge, dass dereinst noch ein dritter folgt.
Kommentare: Praktisch ausschliesslich solche auf seine sachorientierten Posts. Kommentare zu seiner Person werden auf diese Weise hingegen kaum abgegeben.
5. Cornelia Boesch
Social Authority: 57,9
Twitter: 1899 Follower
Instagram: 2211 Follower
Posts: Nebst Laeri ist Boesch eine der wenigen, die ihre Follower auch an Privatem teilhaben lässt. Auf Instagram postet sie Bierbilder, outet sich als FCZ-Fan und lässt sich beim Bikini-Sprung ins kühle Nass filmen. Auf Twitter sehr sendungsbezogen, lässt sie aber Gefühle einfliessen: «Wenn dein grosses Idol stirbt und du es verkünden sollst. Gopf! R.I.P. Aretha! In der Tagesschau ehren wir dich.»
Kommentare: Jede Menge Komplimente für lustige Schnappschüsse, aber auch für ihr gutes Aussehen: Boesch kommt auf Social Media sehr gut an.
6. Susanne Wille
Social Authority: 53,7
Twitter: 8162 Follower
Instagram: 1227 Follower
Posts: Die «10vor10»-Lady will mit ihren Posts (viele Videos) Einblicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit ermöglichen. Auch auf Instagram stehen ihre Einträge stets im Zusammenhang mit ihrem Job. Privates: Fehlanzeige.
Kommentare: Nicht immer vermag Wille ihre Follower mit den oft trockenen Einträgen zum Kommentieren zu bewegen. Ab und zu gelingt es ihr aber. Und hin und wieder mischt sich auch ein Kompliment für ihre Auftritte unter die Einträge.
7. Andrea Vetsch
Social Authority: 50,6
Twitter: 1607 Follower
Instagram: 448 Follower
Posts: Vetsch nutzt ihren Twitterkanal ähnlich wie «10vor10»-Kollege Honegger, mittels Tweets oder kurzer Videoclips auf die kommende Sendung hinzuweisen. Auf Instagram postet sie ab und zu Persönliches, etwa Ferienbilder oder Foodporn. Sie selber ist auf den Fotos allerdings kaum zu sehen.
Kommentare: Löst mit ihren Posts wenige bis gar keine Reaktionen aus. Wenn, dann aber sehr wohlwollend.
8. Sabine Dahinden
Social Authority: 35,2
Twitter: 4010 Follower
Instagram: 1560 Follower
Posts: Primär Making-of-Bilder ihrer «Schweiz aktuell»-Drehs oder Sendungsankündigungen. Persönliches nur in Ausnahmefällen (gerissene Strumpfhose nach Velosturz oder ihr Büsi, das die Computertastatur blockiert).
Kommentare: Viel Lob für ihre Auftritte, oft auch auf ihr gutes Aussehen bezogen. Kritik gibts selten, diesen Sommer etwa für ihre geschminkten Auftritte am Berg in der «Schweiz aktuell»-Sommerserie.