Knallige Farben in breiten Strähnen, in Japan rauft man sich die Haare wegen der sogenannten Two-Block-Frisur. Vorbild dafür sind die in Asien beliebten K-Pop-Idole, ihr Haarstil ist bunt und wird in der Regel hinten und an der Seite kurz und oben auf dem Kopf lang getragen: ein bisschen wie die Pilzköpfe der Beatles - bloss in Farbe.
Bei uns brav – in Asien rebellisch
Der Look der südkoreanischen Popstars ist auch unter japanischen Schülern beliebt, was bei uns recht brav wirkt, gilt dort als rebellisch. In Tokio verbieten einige Schulen den Haarschnitt. Das sorgt für Kontroversen und geht so weit, dass sich sogar Politiker mit dem Haarstil der Schüler beschäftigen. So ganz begründen kann die Erziehungsbehörde das Verbot nicht, die haarsträubende Erklärung: Die Frisur könne zu «Unfällen» führen.
Einleuchtend ist das nicht, aber Regeln werden in Japan strengstens eingehalten. In der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt ist es an vielen Schulen ohnehin verboten, sich die dunklen Haare heller zu färben. Ein Relikt aus den 70er- und 80er-Jahren, damals galten gefärbte Haare als Ausdruck aufmüpfigen Benehmens. Inzwischen färben sich aber in ganz Japan auch Erwachsene die Haare, was einst rebellisch war, ist längst zur Mode geworden.
Ein Trend mit Hollywood-Einfluss
Hierzulande ist der K-Pop-Stil unter Jugendlichen unproblematischer, zum Trend entwickelt hat sich die Two-Block-Frisur mit sogenannten Block-Strähnen: «Wir orientieren uns hier eher an den Hollywood-Stars als an Asien», so Starfigaro Martin Dürrenmatt (30). «Das europäische Haar ist feiner als das asiatische, deshalb lassen sich die Haare auch nicht gleich frisieren.» Ein typisches Beispiel dafür sei Popsängerin Dua Lipa (24) mit ihren hellen Strähnen im Kontrast zum dunklen Haar. Dürrenmatt interpretiert den Look farblich nicht ganz so extrem – als Bob oder zum Pilzkopf geschnitten.