Als der Sarg am Morgen von acht Uniformierten in rot und weiss aus Schloss Fredensborg nördlich der Hauptstadt getragen wurde, zeigten sich Königin Margrethe II. und Kronprinz Frederik sichtlich gerührt. In diesem Schloss war Henrik, der Gemahl der Königin, in der Nacht zum Mittwoch mit 83 Jahren gestorben.
Prinz Henrik will nicht neben Margerethe II. liegen
Hier soll auch ein Teil seiner Asche später in einer Urne beigesetzt werden. Schloss Fredensborg, das auch das dänische Versailles genannt wird, hatte dem in Frankreich geborenen Prinzen besonders am Herzen gelegen. Der andere Teil seiner Asche wird über dem Meer verstreut.
Prinz Henrik hatte bereits im vergangenen Jahr entschieden, dass er nicht neben seiner Frau im Dom von Roskilde beigesetzt werden wollte, wenn er nicht den Titel König bekomme. Mit seiner Rolle als Prinzgemahl hatte er bis zu seinem Tod gehadert.
Dänen verabschieden sich
Dem silbergrauen Leichenwagen mit seinem in eine Flagge gehüllten Sarg folgten am Donnerstag Königin Margrethe und die beiden Söhne Frederik und Joachim mit ihren Familien. Die Strassen in Fredensborg, einem kleinen Ort etwa 40 Kilometer entfernt von Kopenhagen, waren mit Flaggen gesäumt, die auf halbmast hingen.
Zahlreiche Dänen legten Blumen nieder oder verabschiedeten sich am Strassenrand von Prinz Henrik. Auch unterwegs standen sie auf Autobahnbrücken und an Kreuzungen.
In Kopenhagen war der Platz vor Schloss Amalienborg ebenfalls gut gefüllt. Als der Leichenwagen einfuhr, läuteten die Kirchenglocken.
Am Morgen hatte es bereits 40 Minuten lang Salutschüsse in Kopenhagen und auf Schloss Kronborg in Helsingør gegeben. Der sogenannte Trauersalut besteht aus dreimal 27 Kanonenschuss.
Am Freitag geht Prinz Henrik auf seine allerletzte Reise. Der Sarg wird in die Schlosskirche von Christiansborg in Kopenhagens Zentrum gebracht. Hier wird er drei Tage lang aufgebahrt. Auch die Öffentlichkeit kann am geschlossenen Sarg Abschied vom Mann ihrer Königin nehmen.
Am Dienstag soll Prinz Henrik in dieser Kirche im kleinen Kreis mit nur wenigen Gästen beigesetzt werden. Laut Königshaus hatte er sich das gewünscht und ein Staatsbegräbnis abgelehnt.