Es ist schwül und feucht, es herrschen fast 40 Grad, der bisher heisseste Tag im Jahr. Insekten surren, Vögel zwitschern, grüne Pflanzen wachsen aus dem Boden. Man könnte meinen, man sei mitten im Regenwald von Malaysia. So wie es Bruno Manser – heute wäre er 68 – einmal war. Doch wir sitzen bei Moni Niederberger (59), der Schwester von Bruno Manser, im Garten ihres Zuhauses in Aesch BL und blättern durch ein Tagebuch ihres Bruders.
Immer wieder grinst sie und zeigt mit dem Finger auf ein Bild. «Bruno war ein talentierter Zeichner, und mit der Zeit wurde er immer besser», erklärt sie. 23 Jahre ist es her, dass Niederberger ihren Bruder zuletzt gesehen hatte. Bis heute wird der Umwelt- und Menschenrechtsaktivist vermisst, und es fehlt immer noch jede Spur.