Der Ex-Mister-Schweiz grüsst vom Dach Afrikas! Fünf Tage dauerte es, bis Claudio Minder (42) und sein Kollege Karl Müller (37) im Februar die Spitze des Kilimandscharo in Tansania erreichten. «Den Kilimandscharo zu besteigen, war schon immer auf unserer To-do- und Wunschliste», erzählen die beiden Gesundheitsschuh-Unternehmer im Gespräch mit Blick.
Doch bevor sie ihre Reise beginnen konnten, stand vor allem eines auf dem Plan: Ausdauertraining. «Dieses haben wir in Form von Wanderungen am Wochenende absolviert, um so ein Gefühl für die richtige Krafteinteilung am Berg zu bekommen», erklären die Kollegen.
Klimazonen sind unberechenbar
«Die Besteigung des Kilimandscharos war ein Auf und Ab der Gefühle und zuweilen sehr unberechenbar», erinnern sich die beiden. Sie seien verschiedene Klimazonen durchlaufen – von tropischem Regenwald und Hitze, zu starkem Regenfall und Wind bis hin zu arktischen Umständen und zehrender Kälte. Die Umstände hätten teilweise von einer Minute auf die andere gewechselt. Das habe sehr viel Kraft gekostet.
«Als wir gestartet sind am Machame Gate, auf 1'800 Meter Höhe, zeigte das Thermometer 28 Grad an, als wir auf dem Gipfel angekommen sind, waren es noch minus 15 Grad.» Ihre Guides haben alles unter Kontrolle gehabt und sie unterstützt. Doch Minder, der im Jahr 2000 zum Mister Schweiz gekürt wurde, und Müller geben zu: «Man muss schon sagen, wir haben den Aufstieg unterschätzt, waren aber zum Glück körperlich so fit, dass wir jede Herausforderung meistern konnten.»
«Schlafen war ab einer gewissen Höhe nicht wirklich möglich»
Der Weg auf die Spitze war hart. Manchmal seien sie bis zu 15 Stunden am Tag gewandert, weil sie wegen des Sauerstoffmangels nur langsam vorangekommen seien. Das unberechenbare Wetter habe den Aufstieg zusätzlich erschwert. Ihre Kleider seien oft nass gewesen, weil sie durch die Kälte nicht trocknen konnten. Auch sich zu erholen, habe ihnen Schwierigkeiten bereitet: «Schlafen war ab einer gewissen Höhe nicht wirklich möglich, da es viel zu kalt war und der Wind tobte.»
Doch die beeindruckende Landschaft sei jede Schweissperle wert gewesen. «Das Highlight eines jeden Kilimandscharo-Besteigers ist es, bei Sonnenaufgang den Gipfel zu erklimmen und auf 5'895 m Höhe zu wissen, man hat es geschafft – und so war das auch bei uns.» Sie hätten allen Schwierigkeiten getrotzt: «Das Gefühl war und ist immer noch unbeschreiblich, man ist zu Tränen gerührt und der Ausblick dort oben auf dem Dach Afrikas ist ein Geschenk Gottes.»
Minder und Müller sammelten für den guten Zweck
Mit der Besteigung des höchsten Berges Afrikas feierten die Gesundheitsschuh-Unternehmer das 25-jährige Bestehen der Joya-Schuhe. «Zudem wollten wir unseren Mitmenschen auch was zurückgeben», erklären Minder und Müller. Deshalb hätten sie nebenbei Sponsorengelder für die Ärmsten der Region gesammelt. Mit 20 anderen Teilnehmern und dem Hilfswerk Compassion haben sie 300'000 Franken zusammenbekommen. Damit werden sie ein Mutter-Kind-Zentrum unterstützen. «Ein mega Erfolg für uns.»