Bei Arina Luisa (26) läuft es rund: Vor fünf Jahren begann die St. Gallerin, sich beim Tanzen zu filmen, um diese Videos online zu stellen. Schnell baute sie sich eine beachtliche Online-Community auf und vermarktet inzwischen ihre Shuffle-Dance-Videos so gut, dass sie als gefragte Tanzlehrerin nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland Workshops anbietet und gleichzeitig als erfolgreiche Influencerin unterwegs ist. Fast nebenbei treibt die gebürtige Rheintalerin ihre Gesangskarriere voran: Diesen Sommer erschien bereits ihre elfte Single: «Games».
Beim Podcast von Anita Buri (46), «Schnurri mit Buri», spricht Arina Luisa, die gebürtig Arina Bertényi heisst, über ihren neuen Song, in dem es um Selbstliebe geht. «Ich wollte damit alle ansprechen, die sich nicht immer ganz wohlfühlen in ihrer Haut», so Arina Luisa, die den House-Track selbst geschrieben, eingesungen und mit professioneller Unterstützung produziert hat. «Ich will, dass alle die schönen Seiten an sich sehen können.»
«Ich mache nicht Musik fürs Radio»
Obwohl ihre früheren Songs auf SRF Virus zu hören sind, glaubt sie nicht, dass es ihr neuer Song ins Radio schafft – er sei zu sehr in der House-Nische angesiedelt. Aber: «Ich mache meine Musik ja nicht nur fürs Radio, sondern ich will die Musik machen, die ich selber cool finde. House ist durch das Tanzen ein grosser Teil von mir und meine Leidenschaft.»
200'000 Followers verfolgen auf Instagram die Shuffle-Dance-Videos von Arina Luisa. Ihre Online-Präsenz vermarktet die gelernte kaufmännische Angestellte so gut, dass sie als Selbständige inzwischen etwa fünfzig Prozent ihres Einkommens als Influencerin generiert. Dafür wurde sie 2022 mit dem Swiss Influencer Award in der Kategorie Sport ausgezeichnet. «Das war megacool für mich als Tänzerin und für die ganze Tanzwelt. Tanzen wird nicht immer als Sport angesehen, obwohl es das auf jeden Fall ist!», so Arina Luisa. Dass sie den Award der Tennis-Olympiasiegerin Belinda Bencic (27) und dem Skistar Wendy Holdener (31) wegschnappte, macht sie umso stolzer: «Ich war nominiert neben Wahnsinns-Sportlerinnen! Das war so eine schöne Bestätigung für meine Arbeit.»
Fünfzig Prozent Tanzen, fünfzig Prozent Influencen
Die andere Hälfte ihres Einkommens verdient Arina Luisa eben mit professionellem Tanzen. Als sie 2018 ihre ersten Videos postete, wollten viele auch lernen, so zu tanzen wie Arina Luisa. Also begann sie – zuerst im Rheintal – Tanz-Workshops zu Shuffle Dance zu geben: ein Tanzstil zu House-Musik, der sich durch schnelle, hüpfartige Beinbewegungen auszeichnet.
Die Videos ihrer Tanzworkshops fanden online soviel Anklang, dass sie kurzerhand nach Hamburg flog, um dort ebenfalls einen Workshop zu geben. «Es gab so viele Anfragen, dass ich gar keine Wahl hatte! So viele Frauen aus Deutschland fragten, ob ich nach Köln, Düsseldorf, München oder Berlin komme.» Und das tat sie. «Da habe ich jeweils eine Tanzschule gesucht, einen Raum gemietet, und den Workshop ausgeschrieben. So habe ich das ganz allein durch meine Instagram-Community auf die Beine gestellt.»
Das «Shuffeln» entdeckte Arina Luisa als 19-Jährige für sich und hat sich den Tanz mit Youtube-Videos komplett selbst beigebracht, wie sie Anita Buri im Podcast erzählt.
Mama war die Tanz-Inspiration
Das Tanzen an sich aber wurde ihr in die Wiege gelegt. Ihre Mutter führte eine Tanzschule, im Alter von fünf Jahren begann Arina dort zu tanzen. «Als ich jünger war, ging ich bei meinem Mami ins Tanzen. Da lernte ich die Basics aus Ballett, Jazz und Hip-Hop.» Und auch ihre Gesangskarriere formte sich früh. Als 4-Jährige begann sie, zu Hause zu singen, in der 3. Klasse nahm sie Klavierunterricht und seit sie 12 war, nimmt sie Gesangsstunden – bis heute.
Und weil das alles noch nicht genug ist, gründete Arina Luisa vor drei Jahren auch noch ein Start-up mit ihrer eigenen, nachhaltigen Modemarke namens «We Trst».
Tänzerin, Sängerin, Influencerin, Modedesignerin – mit 26 Jahren geht Arina Luisa als Selbständige genau den Weg, den sie will. «Wenn ich jetzt zurückschaue, ist es schon richtig crazy, dass das alles so funktioniert hat. Aber es ist super, ich bin mega happy darüber!»