Sie wagt sich aufs Politparkett in Bundesbern: Gestern Abend wurde Tamy Glauser (34) in Zürich als Nationalratskandidatin der Grünen nominiert – ohne Gegenstimme. «Ich bin positiv überrascht, denn habe schon mit etwas Gegenwind gerechnet», sagt sie zu BLICK. «Gerade auch wegen der vielen Kritiken, die kamen.»
Tatsächlich gab es nach Bekanntwerden ihrer möglichen Kandidatur auch Skepsis – sogar aus der Gay-Community. SVP-Politiker Michael Frauchiger (29) beleidigte die Bernerin sogar. «Lieber lasse ich mich in einer Therapie bei Christfanatikern konvertieren als von solch einer ...... in #LGBT vertreten», twitterte er. Und fügte an: «Ich hoffe, dieses Ding wird nicht gewählt.»
Glauser kritisiert ihren Kritiker
Einige Tage später löschte er den Tweet zwar wieder, doch Glauser forderte von ihm eine Entschuldigung – die er später auch lieferte. Wie geht Glauser mit solchen Kritiken um? «Man muss dazu sagen, er hat sich ja jetzt öffentlich entschuldigt, was ich gut finde», sagt sie nach ihrer Nomination zu BLICK (siehe Video). Es sei für sie ganz okay, wenn er sich von ihr nicht vertreten lassen möchte. «Ich möchte ja auch nicht von der SVP vertreten werden.»
Doch dann übt Glauser ihrerseits Kritik an Frauchiger: «Wenn er ein Problem damit hat, dass ich für die Rechte von LGBTI+ einstehe, dann weiss ich nicht, was ich ihm sagen soll, weil da sind wir doch in einem Boot und gehören zusammen.» Wenn er dort vehement nicht reingehören wolle, dann schaue sie, dass sie einen Antrag stellen könne beim Thema «Ehe für alle» – «mit einem Referendum wo ich sage: Aber bitte nicht für Herr Frauchiger», so Glauser.
Frauchiger gibt sich gelassen
Und was sagt Frauchiger zu dieser Breitseite? «Nur so viel: Wenn es um die Ehe für alle geht, würde ich sogar Seite an Seite mit Tamy Glauser dafür kämpfen. Aber bei anderen Themen bin ich nunmal nicht auf ihrer Linie.»