Nun greift Miriam Cahn (72) in die Diskussion um die umstrittene Bührle-Sammlung im Kunsthaus Zürich ein: Die international bekannte Schweizer Künstlerin will ihre Werke nicht länger im Kunsthaus ausstellen und sie deshalb zurückkaufen. Als konkreten Auslöser nennt sie die Medienkonferenz von vergangener Woche, an der das Kunsthaus und die Stiftung E. G. Bührle auf ihren Positionen beharrten.
Sie werde die Bilder, die seit den 1980er-Jahren in diesem Museum sind, mithilfe ihrer Galerie zum Originalpreis des Ankaufs erwerben. Dies kündigte Cahn in einem Brief an das jüdische Wochenmagazin «Tacheles» von gestern Mittwoch an. «Jetzt reicht es mir! Ich bin Jüdin, deshalb will ich meine Arbeiten aus dem Kunsthaus abziehen», begründete sie ihren Schritt gegenüber SRF.
«Kunst kaufen wäscht nicht weiss!»
Cahn wirft den Akteuren Geschichtsblindheit vor. «Kunst kaufen wäscht nicht weiss! Kunst sammeln macht nicht zum besseren Menschen!» In ihrem Schreiben kritisiert sie auch die «undurchsichtige Gemengelage» zwischen Kunsthaus Zürich, Kunsthausgesellschaft, der Zürcher Regierung und Wissenschaftlern.
Die figurative Malerin wurde in Basel geboren. Ihre Bilder befinden sich weltweit in führenden Museen wie dem Museum of Modern Art in New York (USA). Im vergangenen Jahr fanden Werkschauen von ihr in Basel, München (D) und Paris statt.