Warum er trotzdem nicht heiraten will
Marco Fritsche verliebt wie nie

Über den Sommer trifft die GlücksPost Prominente an Orten, die sie gerne haben. In seiner Heimat Appenzell spricht der «Bauer, ledig, sucht...»-Moderator über die Jubiläumsstaffel, das Wandern und seinen Partner August.
Publiziert: 18.08.2024 um 14:05 Uhr
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Sogar die Kühe vertrauen ihm: Ab 25. August verkuppelt Marco Fritsche wieder einsame Bauern.
Foto: Thomas Meier
Irene Lustenberger und Thomas Meier, GlücksPost
Glückspost

Zügig schreitet Marco Fritsche (48) voran. Die Wanderung beginnt beim Waldgasthaus Lehmen in Weissbad AI, führt durch einen Wald und vorbei am 34 Meter hohen Leuenfall bis zur Ahorn-Kapelle und dem Berggasthaus Ahorn. «Ich war schon als Kind oft mit der Familie hier», sagt Fritsche. «In der Kapelle haben wir jeweils eine Kerze angezündet.» Heute komme er oft mit seinem Partner und Freunden hierher. «Es ist ein relativ kurzer Weg, der auch mit Kinderwagen gut machbar ist und der am Ziel eine Bergwirtschaft hat.» In eben dieser Bergwirtschaft setzen wir uns hin, Marco Fritsche trinkt einen «Ghürotne» – halb Apfelwein, halb Süssmost. Die im saftig grünen Gras weidenden Kühe und die prächtige Bergwelt geben die perfekte Kulisse ab für das Fotoshooting mit dem «Bauer, ledig, sucht...»-Moderator.

Wird der Appenzeller von seinem Partner August Wick (40) begleitet, nimmt er meist den anspruchsvolleren Weg über Sonnenhalb. Oft laufen die beiden am späteren Nachmittag los, wenn der grösste Trubel vorbei ist. «Wir müssen dann aber immer darauf achten, dass wir nicht ‹verhöcklid› und uns zu spät auf den Rückweg machen», sagt er lachend. «August ist ein strammer Marschierer und hat sein Tempo. Mein Weg geht schnurstracks Richtung 50, und das merkt man.» Früher sei er auch derjenige gewesen, der bergauf allen davonmarschiert ist. «Mit den Jahren bin ich langsamer geworden, auch wenn ich immer noch nicht der völlig gemütliche Wanderer bin.» Er gibt zu, dass meist sein Partner den Rucksack trägt. Dennoch mag er am liebsten Wanderungen, «bei denen das Wetter so sicher ist, dass man ausser Geld nichts mitnehmen muss».

Nach drei Monaten eingezogen

Fritsche und Wick, ein Schauspieler und Immobilienbewirtschafter, sind seit dreieinhalb Jahren ein Paar. Während Corona kamen sie via Facebook in Kontakt miteinander. «August schrieb mir und lud mich zum Essen bei sich zu Hause ein», erinnert sich Fritsche. «Und drei Monate später ist er bei mir eingezogen. Es ging alles sehr schnell. Aber ich konnte in seinem Loft einfach nicht gut schlafen.» Was liebt er denn an seinem Partner am meisten? «Seine unverrückbare Gelassenheit, seinen Grossmut und seine sehr hohe Toleranz. Ich kann auf ihn einfach nicht hässig sein.» August sei ruhig und überlegt. «Seine ausgeglichene, harmonische Art tut mir gut.» In ihrer Freizeit treffen die beiden gerne Freunde oder besuchen ihre Familien. «Wir legen vieles auf den Freitag, damit wir Samstag und Sonntag Zeit haben, um runterzufahren und zu entspannen», erzählt er.

«Kurz gesagt» mit Marco Fritsche
  • Mein liebstes Schweizer Lied: Da gibt es ein paar, die mir Gänsehaut bereiten. «Là-haut sur la montagne», «Lueget, vo Bärgen und Tal» oder «Hinderem Berg» von Michael von der Heide.
  • Mein liebstes Schweizer Rezept: Käse-Makkaroni in der Appenzeller-Fritsche-Tradition. Das heisst, ohne Rahm. Nur mit Käse, Zwiebelschwitze und viel Butter. Und dazu Apfelmus.
  • Mein Heimatort Appenzell: Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Hier lebe ich. Und hier werde ich wohl auch sterben.
  • Mein liebster Anlass in der Schweiz: Das Schlössli-Openair in Appenzell Steinegg, das eine Kollegin von mir organisiert. Klein, aber fein. Ich betreue jeweils die Bands und mache die Ansagen, mein Lebenspartner hilft an der Bar.
  • Was ich im Ausland von der Schweiz vermisse: Appenzeller Bier und Bulls Coffee
Paul Seewer
  • Mein liebstes Schweizer Lied: Da gibt es ein paar, die mir Gänsehaut bereiten. «Là-haut sur la montagne», «Lueget, vo Bärgen und Tal» oder «Hinderem Berg» von Michael von der Heide.
  • Mein liebstes Schweizer Rezept: Käse-Makkaroni in der Appenzeller-Fritsche-Tradition. Das heisst, ohne Rahm. Nur mit Käse, Zwiebelschwitze und viel Butter. Und dazu Apfelmus.
  • Mein Heimatort Appenzell: Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Hier lebe ich. Und hier werde ich wohl auch sterben.
  • Mein liebster Anlass in der Schweiz: Das Schlössli-Openair in Appenzell Steinegg, das eine Kollegin von mir organisiert. Klein, aber fein. Ich betreue jeweils die Bands und mache die Ansagen, mein Lebenspartner hilft an der Bar.
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Privat hatte Marco Fritsche keinen Kuppler nötig, um den Bauernsohn aus Niederuzwil SG kennenzulernen, beruflich macht er das ab 18. August wieder. Denn dann startet die 20. Staffel von «Bauer, ledig, sucht...». Zum Jubiläum gibt es ein «Best of», die erste Folge der neuen Staffel wird am 25. August ausgestrahlt. Der Moderator mag den Begriff «Kuppler der Nation» nicht. «Ich bin im besten Fall ‹Hebamme der Liebe› oder ‹Animateur des Kennenlernens›. Denn ich kupple nicht, die Wahl liegt immer bei den Bäuerinnen und Bauern selbst.»

Sätze müssen beim Dreh wiederholt werden

Den Erfolg der Sendung erklärt er sich damit, dass es «eine Wohlfühl-Kuschelsendung mit etwas Drama» ist. Die Dreharbeiten nehmen mehr Zeit in Anspruch, als man beim Zuschauen denken könnte. «Eine Sequenz von drei bis fünf Minuten sind etwa zwei bis drei Stunden Arbeit.» So kann es vorkommen, dass ein Bauer einen Satz mehrmals sagen muss. «Und beim vierten Mal wirkt es halt nicht mehr so spontan oder charmant wie beim ersten Mal. Deshalb hören wir oft den Vorwurf, dass alles nach Drehbuch läuft. Das ist aber nicht so, das ist einfach Fernsehen», hält Fritsche fest.

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Pro Jahr ist er 40 bis 45 Tage für «Bauer, ledig, sucht» unterwegs. Dazu gehören die Besuche auf den Höfen, der Empfang der Hofdamen sowie die verschiedenen Moderationen. Mit einigen Bauern hat er noch Kontakt und trifft diese immer mal wieder.

21 Ehen und 32 Kinder

Aus den vergangenen 19 Staffeln gingen 21 Ehen und 32 Kinder hervor. Wie hält er es denn selbst mit Heiraten? Mit seinem Ex lebte er in einer eingetragenen Partnerschaft, im Frühling 2020 trennte sich das Paar. Mittlerweile pflegen die beiden einen freundschaftlichen Umgang. «August hat immer gesagt, dass er mit 40 verheiratet sein möchte. Und am 11. August ist er 40 geworden», erzählt Marco Fritsche. «Im Ernst: Solange die Heiratsstrafe nicht abgeschafft ist, heirate ich nicht. Da drückt bei mir der störrische Appenzeller durch.»

Nebst «Bauer, ledig, sucht...» und der Hitparaden-Show «Die 40 …» verdient der Appenzeller sein Geld als Event-Moderator. «Ich habe zum Glück treue Kunden und Unternehmen, die mich regelmässig buchen. Alles zusammen ergibt ein Arbeitspensum von rund 80 Prozent», sagt Fritsche, der eine GmbH hat. In anderthalb Jahren feiert er seinen 50. Geburtstag. Bereitet ihm das Älterwerden Mühe? «Man muss schon vermehrt auf sich achten, aber ich finde das Älterwerden nicht schlimm. Denn vermeiden lässt es sich ja sowieso nicht», fügt er hinzu. So erstaunt es nicht, dass er sich für die Zukunft nur eines wünscht: «Dass mein Umfeld und ich gesund bleiben.»

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