«Grüezi, min Name isch Fischer vo de Fischer Bettware Fabrik in Wädischwil»: So begrüsst Ernst Fischer seit über 15 Jahren Zuschauer auf Regional- und National-Sendern der Schweiz. Mit seiner trockenen Art, die Produkte und Dienstleistungen seiner Produktionsstätte am Zürichsee zu verkaufen, machte er das Low Budget-Filmchen zum wohl berühmtesten Werbeclip der Schweiz. Kein Wunder also, dass er regelmässig parodiert wird. Jetzt gar von Schauspiel-Urgestein Walter Andreas Müller (75).
Grund dafür ist ein Werbespot für die IT-Firma Trivadis. Statt Bettwaren präsentiert Müller in seiner Nachahmung ein Rechenzentrum der Swisscom. «Ich tue amel gärn zueluege, wie d’Kontroll-Lämpli vo eusne praktisch un-uusfallbare Rächner blinked», erklärt er in bester Fischer-Manier.
«Novum in der hektischen Spot-Landschaft»
Walter Andreas Müller ist selbst ein grosser Fan der Kult-Werbung, die Rolle sei schon länger auf seiner Wunschliste gewesen: «Ernst Fischers monotoner, statischer Auftritt war damals ein absolutes Novum in der hektischen, marktschreierischen Spot-Landschaft», schwärmt er. «Da war einfach plötzlich jemand, der ohne Brimborium und Tra-raa sein Produkt verkaufen wollte, und das hat beim Fernsehpublikum voll eingeschlagen.»
Den Schwierigkeitsgrad der Parodie beschreibt er mit einer Sieben von Zehn. «Mein Ziel in diesem Fall war, Fischer sofort erkennbar zu machen und gleichzeitig zu zeigen, dass
es Walter Andreas Müller ist, der ihn parodiert.» Allerdings sei es mit dieser Werbung nun getan – er wolle einen «overkill» vermeiden. «Ich möchte nicht, dass nun andere Firmen kommen und mich ebenfalls als Ernst Fischer haben wollen. So macht man sich letztlich unglaubwürdig.»
Auch Kapo Zürich nahm sich dem Kult-Clip an
Die Werbung der Fischer Bettwaren Fabrik war immer wieder parodiert worden. Unter anderem hatte die Kantonspolizei Zürich sich dem Clip schon angenommen. Walter Andreas Müller hofft, mit der neuen Version einen ähnlichen Kult-Moment erschaffen zu können. «Ich wünsche mir, dass sich die Betrachter freuen und den Schalk verstehen!»
Die Fischer Bettwaren selbst übrigens sind ihrer parodistischen Konkurrenz schon einen Schritt voraus: Den aktuellen Werbespot präsentiert Ernst Fischer gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Sadje Dzambazoska. Wann es wohl die ersten Nachahmungen davon geben wird? (imh)