Sarah Briguet (50) will endlich darüber sprechen. Die ehemalige Miss Schweiz wurde jahrelang von ihrem Vater missbraucht. Es begann als sie fünf Jahre alt war, der letzte Übergriff fand mit 13 statt. Ihre Erfahrungen will die heutige Radio-Produzentin nun in einem Buch verarbeiten.
Dies enthüllt Briguet im Gespräch mit «l'illustré». Auf genaue Details verzichtet die Walliserin. Aber: «Mein Vater verübte Handlungen, die ein fünfjähriges Kind zunächst nicht versteht. In diesem Alter ist das Gehirn nicht bereit dafür. Da diese Taten von jemandem kamen, dem ich vertraute, sagte ich mir, dass ich es tun muss. So wie man es auch akzeptiert, dass man in die Schule muss, obwohl man nicht will.»
«Mein Vater nannte mich krank und verrückt»
Die Taten warfen Briguet schon früh in eine Depression. Jahre später, als die Produzentin ihren Vater mit seinen Taten konfrontierte, bestritt er sie: «Ich habe Anzeige erstattet, als ich 26 war. Doch da war alles schon verjährt. Als ich meinen Vater mit den Fakten konfrontierte, nannte er mich krank und verrückt.» Da der Missbrauch ohne Penetration stattfand, glaube er nicht daran, dass er sein Kind vergewaltigt hatte.
Missen-Titel machte Situation schlimmer
Ihr Drang nach Anerkennung habe sie schliesslich als Jugendliche dazu bewogen, sich bei der Miss-Schweiz-Wahl zu bewerben. Doch auch das Krönchen auf ihrem Kopf habe ihr nicht weitergeholfen: «Das Stück, das ich spielte, wurde noch schwieriger. Ich war wieder in einer Geschichte, in der ich als Frau ein Objekt war, eine Sache. So wie ich es immer gewesen war.»
Erst mit Mitte 30 habe sie Freude am Leben gefunden. «Früher hatte ich nur einen Wunsch: Zu sterben. Als ich meinen Sohn bekam, spürte ich mit 36 Jahren zum ersten Mal eine echte menschliche Verbindung. Ich entdeckte, dass ich jemandem vertrauen kann – dass er mich nie absichtlich verletzen würde.» Nach einer intensiven Traumatherapie will sie ihre Erfahrungen jetzt weitergeben.
«Hilft meine Geschichte auch nur einer Person, bin ich glücklich»
Briguet schreibt an einem Buch über ihre Kindheit. Derzeit suche sie einen Verlag, der das Manuskript veröffentlichen möchte. «Ich glaube, jetzt ist der Moment, wo sich endlich etwas bewegt. Je mehr wir darüber sprechen, desto mehr erkennen alle, die diese Art Probleme haben, wie ernst sie sind. (...) Hilft meine Geschichte auch nur einer Person, bin ich glücklich.»
Die Ex-Miss engagiert sich ausserdem als Patin des Vereins Patouch, der Kinder und Erwachsene über Gewalt und Missbrauch aufklären will, um zu sensibilisieren. «Ein Kind, das weiss, dass das, was mit ihm geschieht, nicht normal ist, weiss, wie es sich wehren kann», sagt Briguet dazu. «Das ist eine unverzichtbare Prävention, die an den Schulen obligatorisch sein sollte.» (klm)
Am Sonntag erscheint im SonntagsBlick ein grosses Interview mit Sarah Briguet, in dem sie ausführlicher über das Thema spricht.
Im Notfall: Polizei, Tel. 117
Die dargebotene Hand, Tel. 143
Im Notfall: Polizei, Tel. 117
Die dargebotene Hand, Tel. 143
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.