Perspektiven-Wechsel: Für einmal arbeitet das Berner Topmodel Tamy Glauser (38) nicht vor, sondern hinter der Kamera. Glauser fotografiert höchstpersönlich die Swiss Diversity Campaign, die Kampagne des Vereins des Swiss Diversity Awards.
«Ich war schon immer sehr an Fotografie interessiert und wollte das früher sogar studieren», erklärt Glauser gegenüber Blick. «Doch dann habe ich bekanntlich den Weg als Model eingeschlagen.» Trotzdem hat Glauser das Hobby weiter gepflegt und privat ab und zu fotografiert. «Im Gegensatz zu Video ist Fotografie eine Momentaufnahme. In einer Millisekunde einen Menschen festzuhalten und ihn von seiner schönsten Seite zu zeigen, ist faszinierend.»
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Kampagne will Schönheitsideale hinterfragen
Für Swiss Diversity setzt Tamy Glauser diesen Samstag am Züri Fäscht Besucherinnen und Besucher «in ihrer individuellen Schönheit» in Szene. Das Fotoshooting findet diesen Samstag, dem 8. Juli, ab 16 Uhr in einem extra eingerichteten Set im Museum Bellerive am Ufer des Zürisees statt. Interessierte können sich vor Ort anmelden. Glauser sucht sich dann die geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für die Kampagne aus und fotografiert diese. «Mir ist es wichtig, aufzuzeigen, dass niemand einem Schönheitsideal entsprechen muss», sagt das non-binäre Model. «Gutaussehende Menschen sind nicht automatisch schön. Sondern Schönheit ist für mich sehr stark vom Innern abhängig», so Glauser. «Ein schönes Herz macht jeden Menschen schön.»
Ziel der Kampagne sei es, «mit der Kraft von Tamy etwas mehr Buntheit in die Schweiz zu bringen», erklärt Michel Rudin (37), Gründer und Mediensprecher von Swiss Diversity. «Glauser setzt sich als Model seit langer Zeit für das Aufbrechen von Schönheitsidealen ein und hat auch auf dem Laufsteg gezeigt, dass die Grenzen der Geschlechter fliessend sind.» Mit der Kampagne wolle man nun die immer noch verbleibenden Stereotypen im Bereich der Schönheit infrage stellen, so Rudin weiter.
Ellen von Unwerth und Steven Meisel als Vorbilder
Die entstandenen Aufnahmen werden vom Verein in seiner aktuellen Kampagne und für die neue Party-Reihe «Diversity On» verwendet. «Ich freue mich darauf, für einmal nicht selber fotografiert zu werden, sondern jetzt am Drücker zu sein und die Menschen, die ich porträtiere, in diesem magischen Momente zu erwischen, in dem sie nicht posieren», sagt Glauser. Das Model, zu dessen Vorbildern berühmte Fotografen und Fotografinnen wie Ellen von Unwerth (69) und Steven Meisel (69) gehören, kann sich sogar vorstellen, ganz hinter die Kamera zu wechseln. «Ich bin fasziniert von der Arbeit hinter der Linse und hoffe, dass ich in Zukunft noch viel mehr fotografieren kann.»