Mona Vetsch bei Armutsbetroffenen
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SRF Mittendrin:Mona Vetsch bei Armutsbetroffenen

Spendenaktion nach SRF-Show
Tausende erfüllen Monika Steiger (75) ihr Zug-«Träumli»

Monika Steiger aus Dietikon erzählte Mona Vetsch in der SRF-Sendung «Mona mittendrin» eigentlich nur von ihrem «Träumli», mit dem Zug die Schweiz zu entdecken. Eine Geschichte, die so viele Menschen berührte, dass die Rentnerin nun nicht mehr nur vom GA träumen muss.
Publiziert: 17.04.2023 um 08:17 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2023 um 09:51 Uhr
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Monika Steiger ist seit dem Tod ihres Mannes von Altersarmut betroffen.
Foto: SRF
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

«Ich bin doch nur eine einfache alte Frau, die im Fernsehen einen kleinen Wunsch geäussert hat», sagt die Rentnerin Monika Steiger (75) im Interview mit Blick über sich selber. Dieser kleine Wunsch ist nicht mehr und nicht weniger, als mit dem Zug die Schweiz zu erkunden. «Ich kann von meiner Laube aus auf die Bahngleise schauen und sehe jeden Tag, wie die Züge vorbeifahren. Ich würde so gerne mal im Speisewagen sitzen, aber das können sich nur die Reichen leisten. Ich nicht. Besonders, seit mein Mann gestorben ist.»

Schuldenberg nach Tod des Ehemanns

Vor 16 Jahren erkrankte Lothar Steiger an Darmkrebs, später an Demenz, all die Jahre pflegte ihn seine Frau Monika, bis nichts mehr ging. «Ich bin körperlich und geistig zusammengebrochen. Da hat unser Hausarzt entschieden, dass mein Mann einen Pflegeplatz braucht.»

Kurze Zeit später verstarb Lothar Steiger. Zurück blieben seine Frau, der Traum, die Schweiz mit dem Zug zu bereisen – und ein Berg Schulden. Denn obwohl das Paar sein Leben lang hart gearbeitet hatte, reichte das Geld nicht, um die professionelle Pflege des Schwerkranken zu finanzieren – Schulden häuften sich an. Monika Steigers Pensionskasse wurde gepfändet und seither lebt die Dietikerin von 1100 Franken im Monat.

Tausende wollen Monika Steiger helfen

Parvez Sheik Fareed (42) wurde durch die SRF-Sendung «Mona mittendrin – bei Armutsbetroffenen» auf das Schicksal der Rentnerin aufmerksam. «Ich dachte, das kann doch nicht so eine Sache sein, genug Geld zu sammeln, damit sie ihren Traum erfüllen kann», sagt der Zürcher Werber zu Blick. Also publizierte er im Internet einen Spendenaufruf. Das Ziel: 3000 Franken für ein Seniorinnen-GA. Nach nur drei Tagen kamen über 42'000 Franken zusammen (Stand 17. April 2023).

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«Ich bin erst zweimal in meinem Leben Zug gefahren.»
Monika Steiger, Pensionärin
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Monika Steiger kann kaum glauben, dass ihre Geschichte so viel Solidarität ausgelöst hat. «Ich bin völlig überfordert damit, dass so viele Menschen für mich spenden.» Das Generalabonnement allerdings stehe nun erst einmal an zweiter Stelle. «Als Erstes zahle ich meine Schulden zurück! Das ist das Wichtigste.»

«Zu helfen ist für mich nicht an Erwartungen geknüpft»

Damit Parvez Sheik Fareed das gesammelte Geld an Monika Steiger überweisen kann, muss sie sich bei der Crowdfunding-Plattform verifizieren, erklärt der Zürcher und fügt an: «Für eine Seniorin, die sich kaum mit dem Internet auskennt, eine Herausforderung. Wir hoffen dabei auf die Unterstützung von Pro Senectute.» Die Schweizer Fach- und Beratungsstelle bietet Seniorinnen und Senioren Finanzberatung und -planung an.

Er wolle die Spendenaktion noch einen Moment laufen lassen, sagt Sheik Fareed weiter. «Offenbar wollen viele Menschen einen Beitrag dazu leisten, dass sich Monika weniger finanzielle Sorgen machen muss und sich endlich einige Wünsche erfüllen kann», sagt er. Was sie nach der Schuldentilgung und dem Seniorinnen-GA mit dem übrig gebliebenen Geld mache, überlegt sich Parvez Sheik Fareed nicht. «Zu helfen, ist für mich nicht an Erwartungen geknüpft.»

Erste Station ist das Tessin

Dass sich ihr «letzter Wunsch», wie Monika Steiger es nennt, bald erfüllen könnte, mag die Witwe kaum glauben – es ist schwer, aus ihr herauszubekommen, wohin sie denn als Erstes mit dem Zug fahren möchte. «Wissen Sie, das war eigentlich der Traum meines Mannes und mir – wir haben immer beide gearbeitet, damit wir nach der Pensionierung etwas Geld haben, um die Schweiz kennenzulernen. Ich bin erst zweimal in meinem Leben Zug gefahren. Aber ich glaube, ich möchte gerne ins Tessin oder in die Westschweiz.»

Dass ihr Lothar nicht dabei sein kann, schmerzt Monika Steiger. «Er war ein lieber Mann. Wir waren 56 Jahre zusammen und ich habe noch heute ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn nicht bis zu seinem Tod zu Hause pflegen konnte.»

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