St. Gotthard-Chefin Ljuba Manz erzählt ihre unvergessenen Skandale
«Seine Geliebte rannte nackt durch die Hotelgänge»

Seit 50 Jahren steht Ljuba Manz an der Spitze des 4-Sterne-Hotels St. Gotthard an der Zürcher Bahnhofstrasse, das es seit 135 Jahren gibt. Blick erzählt sie die drei Skandale, die ihr immer Erinnerung bleiben.
Publiziert: 05.12.2024 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2024 um 20:09 Uhr
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Carlos Andrés Pérez, der ehemalige Präsident Venezuelas, Rodrigo Borja Cevallos, Ex-Präsident von Ecuador und das St.-Gotthard-Besitzerpaar Ljuba und Caspar Manz (v.l.).
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Ljuba Manz enthüllt drei Skandale aus dem St. Gotthard Hotel
  • Ehedrama mit fliegenden Möbeln
  • Ein Präsident flieht vor einer Revolte
  • 135 Jahre St. Gotthard, 90 Jahre Hummerbar, 50 Jahre Ljuba Manz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Was haben Model-Ikone Cindy Crawford (58), alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz (82) und Action-Star Arnold Schwarzenegger (77) gemeinsam? Sie feierten alle schon im Luxushotel St. Gotthard an der Zürcher Bahnhofstrasse. Am Donnerstagabend feierte die Besitzerin Ljuba Manz (84) selbst. 135 Jahre Bestehen des Hotels, 90 Jahre der legendären Hummerbar und 50 Jahre, in denen sie an der Spitze des Unternehmens agiert. Dazu gewährt sie einen Blick durchs Schlüsselloch und erzählt uns die drei grössten Skandale, die sich abseits ihrer Partys zugetragen haben und sie nie vergessen wird.

Ehe-Drama

«Es waren Szenen wie aus einem Hollywood-Film. Ein russischer Geschäftsmann checkte mit seiner jüngeren Freundin in eine Luxussuite ein. Gegen Mitternacht erschien seine Ehefrau unerwartet am Empfang und verlangte den Zimmerschlüssel, der ihr vom ahnungslosen Nachtportier ausgehändigt wurde. Ein fataler Fehler. Denn kaum hat sie das Zimmer betreten, erwischte sie ihren Mann und seine Geliebte in einer eindeutig kompromittierenden Situation. Was dann folgte, lässt sich als Verwüstung auf höchstem Niveau beschreiben: Möbel, Lampen, Fernseher, alles, was nicht niet- und nagelfest war, schmiss die Ehefrau durch die Balkontür auf die Bahnhofstrasse. Die Geliebte rannte nackt und schreiend durch die Hotelgänge, das Personal versuchte vergeblich, die Situation zu beruhigen. Am nächsten Morgen sass das Ehepaar friedlich und bestens gelaunt in der Hummerbar des Hotels, von Drama keine Spur mehr. Als ich mit dem Paar die Ereignisse besprechen wollte, entschuldigte sich die Gattin und bot an, alle Kosten für den angerichteten Schaden umgehend zu übernehmen.»

Präsidenten-Revolte

«Am 27. Februar 1989 kam Venezuelas Staatspräsident Carlos Andrés Pérez zu uns. Er, der bekannt für seinen Hang zum Luxus war, kam mit einer charmanten Dame. Nach einem exklusiven Abendessen mit Meeresfrüchten und exquisitem Wein ging das Paar in seine Suite, wo der Fernseher lief. Die Bilder sorgten bei ihm für Entsetzen: In seiner Heimat zeichnete sich eine Offiziersrevolte ab. Die Lage war brisant, das Land in Aufruhr – und er, das Staatsoberhaupt, Tausende Kilometer entfernt im Zürcher St. Gotthard. Noch in derselben Nacht fuhr ich ihn zu seinem Privat-Jet am Flughafen. Seine Begleiterin liess er zurück, sie genoss die Luxussuite alleine in vollen Zügen.»

An Baum gekettet

«Beinahe wäre die Zürcher Bahnhofstrasse um ein bedeutendes Stück ihres Charakters durch eine brutale Zerstörung ärmer geworden. In den 70er-Jahren plante Werner Spross, bekannt als Gärtner der Nation, alle alten Lindenbäume entlang der Strasse fällen und durch junge, uniforme Exemplare zu ersetzen. Der Stadtrat stimmte dem Vorhaben zu – trotz zahlreicher Proteste aus der Bevölkerung. Ich konnte es nicht fassen, dass die grössten alten Linden vor unserem Hotel zerstört werden sollen. Als am frühen Morgen die Gärtner anrückten, kettete ich mich gemeinsam mit meiner Sekretärin an die beiden Bäume. Die Aktion sorgte für Aufsehen, schliesslich liess man die Bäume stehen. Für mich sind sie ein Denkmal der Beharrlichkeit und zeigen, wie viel Mut, Liebe zur Natur und eine gute Portion Sturheit bewirken können.»

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