Roland Huber ist tot. Der bekannte SRF-Dokumentarfilmer ist im Alter von 70 Jahren gestorben, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete. Huber kämpfte seit langem gegen eine Krankheit. Er hinterlässt zwei Kinder.
Besonders sein Dokumentarfilm über die jetzige Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (51) sorgte landesweit für Aufsehen. Die «seven thinking steps», die in der Doku von Blocher auf Englisch mit starkem schweizerdeutschem Akzent erklärt werden, bleiben unvergesslich. Huber schaffte es mit seinem Film «Der Aufstieg der Magdalena Martullo, EMS-Boss» von 2010 den Zuschauern einen Einblick in die Firma Ems-Chemie zu geben. Besonders die Szene, als Martullo-Blocher einen Ems-Kadermitarbeiter rügt, bleibt in Erinnerung. «You dreamer, du!», betitelte sie ihn in dem Film. Die Aussage wurde zu einem frühen Internet-Meme.
Sackmesservergleich von Gerhard Blocher
Für Aufregung sorgte er auch mit seinem Dokumentarfilm über Christoph Blochers (80) Bruder Gerhard (1934–2016). Gerhard Blocher zückte damals vor laufender Kamera ein Sackmesser, als er ein fiktives Gespräch mit seinem Bruder führte, wie schwer es sei, in die «Festung Bundeshaus» zu kommen. Mit dem Sackmesser in der Hand sagte er: «Doch das heisst Nahkampf, das bedeutet Blut.»
Seit 35 Jahren hatte Huber Dokumentationen für das Schweizer Fernsehen gedreht. Darunter sind Dokus über Hildegard Schwaninger, Emilie Lieberherr (1924–2011), Walter Stürm (1942–1999), Werner Merzbacher (93), aber auch über die Neat oder die Schwarze Madonna.
Roland Huber wurde in Dietikon ZH geboren. Zuerst machte Huber eine Ausbildung als Schriftsetzer bevor er als Bildhauer-Assistent in Italien arbeitete. Filmdokumentationen realisierte er seit 1979. Huber arbeitete für «Schweiz aktuell», «Rundschau», «DOK» und «Reporter». Zuletzt lebte er in Graubünden. (bsn)