Vor einer Woche ist Schwingerkönigin Sonia Kälin (35) zum ersten Mal Mutter geworden, Baby Lena ist am 10. Februar gesund zur Welt gekommen. Die Geburt verlief allerdings anders, als es sich Kälin vorgestellt hatte, es war ihr bislang härtester Kampf.
«Mein Wunsch war eine natürliche Geburt. Ich dachte, dass ich in einen Flow komme und der Geburtsprozess auch etwas Schönes hat», so Kälin. Als Spitzensportlerin hat sie ein gutes Körpergefühl und ist sich einiges gewöhnt. Aber auf das, was bei der Geburt auf sie zukam, war sie nicht vorbereitet. «Es ging einfach nicht vorwärts, ganz egal, was ich probiert habe», so Kälin.
Jassen, spazieren und baden – nichts hat geholfen
Als es am Dienstagabend der letzten Woche mit den Wehen los ging, lenkten sich die «Donnschtig-Jass»-Schiedsrichterin und ihr Mann mit Jassen und Spaziergängen ab. Bei der Untersuchung im Spital früh morgens hatte sich aber nichts gerührt. Kälin entschied, noch einmal nach Hause zu gehen und sich in vertrauter Umgebung dem Geburtsverlauf zu widmen. Als sie nachmittags ins Spital einrückte, war sie erschöpft, aber auch hoffnungsvoll. Doch auch nach dem Bad in der Gebärwanne wurden einzig die Wehen stärker, das Baby senkte sich jedoch nicht ins Becken.
Kaiserschnitt nach 26 Stunden Wehen
Schliesslich bat Kälin um eine PDA-Anästhesie. «Eigentlich wollte ich es ohne schaffen.» Damit ging es ihr zwar besser, aber das Baby rührte sich noch immer nicht. Schliesslich blieb nur der Kaiserschnitt, in diesem Moment das Sicherste für Kind und Mutter.
«Gleichzeitig war es auch frustrierend – nach 26 Stunden Wehen», gesteht Kälin ein. Dafür ging es dann sehr schnell. «Im OP-Saal warteten die Ärzte auf mich, eine Viertelstunde später hielt ich Lena, vier Kilo schwer, schon im Arm. Ein spezielles Gefühl.» Die Familie blieb die ersten paar Nächte im Familienzimmer im Krankenhaus, die kleine Lena schläft am liebsten auf Papas Bauch. «Die zwei sind total verliebt ineinander», freut sich Kälin. «Einerseits staune ich immer noch über dieses kleine Wesen, ich nehme jeden Atemzug und jedes Räuspern von ihr wahr. Zugleich spüre ich diesen starken Mutterinstinkt, ich würde einfach alles für Lena tun.»
Ein Bäumchen für die kleine Lena
Inzwischen sind alle drei wohlbehalten im neuen Zuhause in Giswil OW angekommen, im Bauernhaus lebten zuvor die Eltern von Kälins Mann. «Wir sind froh, dass wir schon alles gut eingerichtet haben und so Zeit für unsere Kleine haben.» Das Schönste bei der Ankunft: «Die Freunde von Stefan haben ein Bäumchen für Lena aufgestellt, das hat mich so berührt, dass mir die Tränen gekommen sind. Momentan bin ich sehr emotional.»