Am Freitag gab der Berner Mundartrocker Gölä (55) bekannt, dass er das Earthbeat Festival anlässlich seines 25-jährigen Bühnenjubiläums auf dem Flugplatz Buochs NW vom kommenden 7. bis zum 9. Juni absagen muss. Der Grund dafür: Stand jetzt wurden erst knapp 10'000 statt der angepeilten 30'000 Tickets verkauft. Es hätte ein finanzielles Desaster gedroht, weil nicht davon auszugehen war, dass der Vorverkauf noch entscheidend angezogen hätte. «Wir verlieren aktuell schon eine Summe zwischen 400'000 und 500'000 Franken. Und der grösste Teil davon bleibt an mir persönlich hängen. Das muss ich jetzt abarbeiten», sagte Gölä gestern im Blick-Interview.
Die Absage des Grossevents bringt aber nun unerwartet auch den Nidwaldner Skistar Marco Odermatt (26) und sein Umfeld in die Bredouille. Um die Kantonsfinanzen zu schonen, hatten der Odermatt-Clan, die Gemeinde Buochs und die Kantonsbehörden nämlich die kreative Idee, die eigens auf dem Flugplatz für das Festival aufgebaute Infrastruktur ebenfalls zu nutzen. Nach den Musikauftritten sollte dort auch die noch ausstehende Feier für Odis grosse Triumphe im vergangenen Winter steigen – zum dritten Mal Gesamtweltcupsieger, dazu die Kristallkugeln in Riesenslalom, Abfahrt und Super-G.
Gölä
Odermatts und Veranstalter bedauern Absage
Der Plan war in mehrfacher Hinsicht sinnvoll: Die Feier wäre so nicht nur viel kostenverträglicher ausgefallen, auch punkto Nachhaltigkeit wäre eine zweifache Belegung des Geländes kurz nacheinander ideal gewesen. Zudem ist Buochs Odermatts Heimatgemeinde. Und «Odi» ist ein grosser Fan von Gölä, er kennt gemäss eigener Angabe die meisten Songs auswendig.
Dass aus einer Feier in Buochs nun nichts wird, bedauert Vater «Walti» Odermatt (56) gegenüber Blick sehr. Und auch Gölä und seine Crew hätten gerne Hand für eine solche Lösung geboten. «Wir hätten uns gefreut, die Infrastruktur gemeinsam nutzen und so Synergien schaffen zu können», so die Festivalveranstalter. Im Übrigen zeigen sie sich auf Anfrage «überwältigt» von den Reaktionen, die auf die Festivalabsage hin eingetroffen seien: «Wir spüren grosse Solidarität und Verständnis aus der ganzen Region.»
Gleichzeitig hat «Walti» Odermatt die Fühler bereits nach Alternativen ausgestreckt, um seinen Sohn anderweitig gebührend und in angemessenen Dimensionen ehren zu können. Eine neue Option ist nun die traditionelle «Schneenacht» des Nidwaldner Skiverbandes, die am 25. Mai in Ennetbürgen NW stattfindet und bei der jeweils die einheimischen Athletinnen und Athleten geehrt werden. Jetzt könnte die grosse «Odi»-Sause also dort über die Bühne gehen.
