Schweizer «Tatort»-Kommissarinnen
Die eine mag Champagner, die andere Bier

14 schnelle Fragen an die beiden Zürcher «Tatort»-Ermittlerinnen Carol Schuler und Anna Pieri Zuercher.
Publiziert: 05.03.2022 um 09:57 Uhr
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Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler (r.) verkörpern im «Tatort» das Kommissarinnen-Duo Isabelle Grandjean und Tessa Ott.
Foto: SRF
Patricia Broder

Schlagfertig, charmant: Nicht nur in ihren Rollen als Zürcher «Tatort»-Kommissarinnen sind Carol Schuler (35) alias Tessa Ott und Anna Pieri Zuercher (43) alias Isabelle Grandjean wortgewandt. Auch privat sind die beiden um keine überraschende Antwort verlegen. Anlässlich des dritten Zürcher «Tatorts: Schattenkinder», der am 13. März um 20.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt wird, hat Blick den beiden TV-Ermittlerinnen 14 schnelle Fragen gestellt.

1. Was lieben Sie an Ihrer Kommissarinnen-Rolle am meisten?
Anna Pieri Zuercher: Die Pistole! Ich spiele wie ein Kind mit meiner Pistole (lacht).
Carol Schuler: Bei meiner Figur ist es die Wildheit.

2. Was am wenigsten?
Schuler: Die Wildheit (lacht). Die sorgt oft für Probleme.
Zuercher: Wenn die Pistole eingeklemmt ist.

3. Was mögen Sie an Ihrer Co-Darstellerin ganz besonders?
Zuercher: Alles! Ihr Lachen aber ganz besonders.
Schuler: Das wollte ich auch sagen! Aber gut, ich mag vor allem auch Annas gute Laune am Morgen in der Maske.

4. Was sorgt für Spannungen zwischen Ihnen beiden?
Schuler: Zeitdruck, wenn Dinge nicht funktionieren. Obwohl, zwischen uns kommt es selbst dann nicht oft zu Spannungen.
Zuercher: Wenn Carol zu viel raucht, dann macht mich das traurig (beide lachen).

5. Was ist Ihr grösstes Laster?
Schuler: Ich rauche offensichtlich zu viel!
Zuercher: Ich bin zu perfektionistisch.

6. Was ist Ihre grösste Stärke?
Zuercher: Mein Optimismus. Der ist unerschütterlich. Ich brauche ihn zum Leben.
Schuler: Ich kann meine Energie und diejenige von anderen gut hochhalten. Wenn ich merke, dass jemand ein Tief hat, kann ich die Person gut pushen und sie motivieren.

7. Lieber Fondue oder Raclette?
Schuler: Raclette! Das ist mein absolutes Lieblingsessen. Ich mag nicht nur den sozialen Aspekt, der ja beim Fondue auch da ist, sondern vor allem auch diesen Akt von Zutaten aussuchen und die Pfännchen vorbereiten.
Zuercher: Und man kann immer wieder ein Pfännchen nachschieben, was ich toll finde.

Vom Theater zum Film

Anna Pieri Zuercher (43) absolvierte in Bern ein Klavierstudium, bevor sie begann, sich der Schauspielerei zu widmen. Ab 2005 stand sie an Theatern in Paris und Genf auf der Bühne. 2019 gewann sie bei den Solothurner Filmtagen den Fernsehfilmpreis als beste Hauptdarstellerin in der Serie «Doppelleben». Im selben Jahr wurde Zuercher gemeinsam mit Carol Schuler als Kommissarin der Krimireihe «Tatort» verpflichtet. Sie ist seit 2016 mit Kameramann Pietro Zuercher (46) verheiratet.

Anna Pieri Zuercher (43) absolvierte in Bern ein Klavierstudium, bevor sie begann, sich der Schauspielerei zu widmen. Ab 2005 stand sie an Theatern in Paris und Genf auf der Bühne. 2019 gewann sie bei den Solothurner Filmtagen den Fernsehfilmpreis als beste Hauptdarstellerin in der Serie «Doppelleben». Im selben Jahr wurde Zuercher gemeinsam mit Carol Schuler als Kommissarin der Krimireihe «Tatort» verpflichtet. Sie ist seit 2016 mit Kameramann Pietro Zuercher (46) verheiratet.

8. Lieber Champagner oder Bier?
Zuercher: Ich liebe Champagner! Ich fühle mich damit wie eine Prinzessin. Ich habe auch schon für mich alleine Champagner gekauft und getrunken.
Schuler: Bier. Im Champagnerglas ist einfach so wenig drin und man kann damit auch schlecht durch die Strassen laufen (lacht).
Zuercher: Carol, du bist ein Kind (beide lachen)!

9. Wann waren Sie zum letzten Mal betrunken?
Zuercher (schaut im Kalender nach): Am 18. Februar. Ich habe Freunde zu uns eingeladen und Prosecco für den Apéro gekauft. Da aber der eine Freund keinen Prosecco mag und ich kein Bier hatte, bot ich ihm Gin Tonic an. Und damit er den Gin nicht alleine trinken muss, habe ich mitgetrunken. Das war der Anfang vom Ende (lacht).
Schuler: Vor zwei Tagen, als ich mit meinem Bruder seinen eigenproduzierten Mezcal getrunken habe. Das ist das mexikanische Nationalgetränk. Meine Schwägerin ist Mexikanerin und die beiden importieren ihren Mezcal auch in die Schweiz. Ein wirklich grossartiges Getränk. Es hat sich also gelohnt!

10. Wann mussten Sie letztmals weinen?
Zuercher: Als Putin den Krieg gegen die Ukraine begann. Nach zwei Weltkriegen sind wir immer noch nicht fähig, unsere Probleme anders zu lösen als durch unsere eigene Zerstörung.
Schuler: Dem kann ich mich nur anschliessen. Dieser Krieg ist die dunkle Wolke, die aktuell über allem schwebt.

Auch als Sängerin bekannt

Die Winterthurerin Carol Schuler (35) spielte mit zwölf im ersten Film mit. Die erste Hauptrolle hatte sie in «Lieber Brad» (2001), wofür sie prompt mit dem Schweizer Filmpreis als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde. Zu ihren bekanntesten Filmen gehört «Seitentriebe» (2018), sie war aber auch schon in der US-Serie «Homeland» zu sehen. Schuler lebt heute in Berlin und tritt regelmässig als Sängerin auf.

Die Winterthurerin Carol Schuler (35) spielte mit zwölf im ersten Film mit. Die erste Hauptrolle hatte sie in «Lieber Brad» (2001), wofür sie prompt mit dem Schweizer Filmpreis als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde. Zu ihren bekanntesten Filmen gehört «Seitentriebe» (2018), sie war aber auch schon in der US-Serie «Homeland» zu sehen. Schuler lebt heute in Berlin und tritt regelmässig als Sängerin auf.

11. Wann sind Sie am glücklichsten?
Schuler:
Immer wenn ich auf der Bühne oder vor der Kamera stehe.
Zuercher: Jeden Morgen, wenn ich aufwache und ein neuer Tag beginnt.

12. Was ist Ihr Lebensmotto?
Zuercher:
Denke nie, du bist weniger wert als all die anderen.
Schuler: Alles fliesst. Ich bin ein grosser Fan von Veränderungen.

13. Was war Ihr bisher verrücktestes Ferienerlebnis?
Zuercher:
Vor zwei Jahren war ich mit meinem Mann in Sizilien und wir wohnten bei Einheimischen in einem Airbnb. Die erklärten uns ständig, dass wir die Tür offen lassen könnten, es würde nichts passieren. Irgendwann stellten wir fest, dass sie Mafia-Mitglieder sind und wegen Kokainbesitz im Gefängnis waren. Mein Mann und ich wohnten also bei der Mafia. Jetzt lache ich darüber, aber damals war es unheimlich.
Schuler: Das kann ich nicht toppen. Ich merke, ich muss wieder mal in die Ferien fahren.

14. Welche Rolle würden Sie in Ihrer Karriere gerne noch spielen?
Zuercher: Einen Mann. Männer haben eine ganz andere Körperhaltung, Körpersprache und Mentalität als Frauen. Wäre bestimmt spannend, meine Stimme anzupassen und mich zu bewegen wie ein Mann.
Schuler: Ich warte immer noch darauf, dass der «Amy Winehouse»-Film endlich gedreht wird. Hoffentlich kommt dieses Rollenangebot bald. Denn Amy ist mit 27 gestorben und ich werde auch nicht jünger (lacht).


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