Sandra Studer über unmoralisches Angebot
So hat uns Spanien beim ESC 1991 bestochen

Die Schweizerin Sandra Studer holte beim ESC 1991 den fünften Platz. Knapp 30 Jahre später erzählt die Sängerin, wie Spanien die Schweiz damals bestechen wollte. Und wie die Iberer ihr danach zum Verhängnis wurden.
Publiziert: 26.02.2024 um 11:58 Uhr
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Sandra Studer während ihres Auftritts beim Eurovision Song Contest 1991.
Foto: Illustré
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Björn LindroosRedaktor Sport und People

Beim Eurovision Song Contest (ESC) 1991 in der italienischen Hauptstadt Rom ging Sandra Studer (55) für die Schweiz an den Start. Mit der Ballade «Canzone per te» verzauberte die damals 22-jährige Studer Europa und holte den sensationellen fünften Platz. 

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Dass es durchaus aber auch mehr hätte sein können, zeigt eine Anekdote, die Studer jetzt mehr als 30 Jahre nach ihrem grossen ESC-Auftrit gestern Sonntag in Stefan Büssers (38) Talkshow «Late Night Switzerland» erzählt. So sei es nämlich zu einem unmoralischen Angebot aus Spanien gekommen.

Spanischer Bestechungsversuch

«Vor dem Concours kam die spanische Delegation auf uns zu und sagte uns, ‹wenn ihr uns 12 Punkte geben würdet, dann könnten wir euch auch 12 Punkte geben›», erinnert sich Studer. Die Schweizer lehnten das Angebot ab: «Das machen wir in der Schweiz nicht. Das geht gar nicht», habe die eigene Delegation geantwortet.

Da die Schweiz, die bei der Stimmabgabe früh an der Reihe war, den Song des spanischen Interpreten Sergio Dalma (59) aber wirklich toll fand, gab man den Spaniern doch tatsächlich die vollen 12 Punkte. «Aber natürlich ohne Schiebung. Es war einfach ein schönes Lied», versichert Studer.

Null Punkte aus Spanien

Im Laufe des Votings avancierte das Rennen zwischen Dalma und Studer zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Als die Spanier dann kurz vor Schluss mit ihrer Stimmabgabe zum Zug kamen, gaben sie Studer tatsächlich Null Punkte. «Ich dachte mir, ‹das darf ja nicht wahr sein›», so die Sängerin und Moderatorin. Einzig die Spanier und der Inselstaat Malta gaben der Schweiz keine Punkte.

Am Ende waren Spaniens null Punkte wirklich das Zünglein an der Waage, Dalma landete im Schlussklassement nämlich einen Punkt vor Studer auf dem vierten Rang. Für die Schweizerin klar: «Ich liebe Spanien, es ist meine zweite Heimat. Aber das habe ich ihnen bis heute nicht verziehen.» Vom ESC profitieren konnten dennoch beide. Denn auch Sergio Dalma steht heute noch erfolgreich auf der Bühne. Der Popstar brachte bereits sechs Nummer-eins-Alben in die spanischen Charts. Auch ganz ohne Beschiss und Bestechung. 

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