Sängerin Joya Marleen im Interview
«Mein erster Crush war Superman»

Erst 20 Jahre alt, gehört die St. Gallerin Joya Marleen schon zu den Grossen der Schweizer Musikszene. Dafür steht sie jeden Morgen früh auf – auch wenn sie gar nicht müsste.
Publiziert: 15.07.2023 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 15:11 Uhr
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Vergangenen Sommer machte die Schweizerin Joya Marleen die Matura. Seither ist sie als Profi-Musikerin unterwegs – und gibt der Schweizer Illustrierten Einblicke in ihr Leben.
Foto: Rouven Niedermaier
Sandra Casalini, Schweizer Illustrierte
Schweizer Illustrierte

Schweizer Illustrierte: Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Joya Marleen:
«Gemschen», das ist eine Art schnelles «Uno», das man zu viert in zwei Teams spielt. Es ist sehr lustig. Wir spielen es vor allem in der Pfadi.

Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Nein. Ich fänds aber total okay, falls ich irgendwann einmal das Gefühl hätte, dass ich eine brauche. Ein Impuls zur Selbstreflexion ist nie verkehrt.

Was wären Sie als Kind gern geworden?
Ausser in einer ganz frühen Phase, in der ich Prinzessin werden wollte, hatte ich nie konkrete Vorstellungen. Aber es war immer etwas mit Geschichtenerzählen und Musik.

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Mein erster Crush war Superman. Ich fand den Schauspieler aus der Serie total gut. Warum, weiss ich nicht genau – vielleicht war es der Anzug, vielleicht die Haarlocke (lacht).

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Als ich das erste Mal in einem Musikstudio einen selbst komponierten Song aufnahm, wusste ich: Doch, das macht Spass. Das wird einen sehr grossen Platz in meinem Leben einnehmen.

Was haben Sie für einen Spitznamen?
Meine engsten Freundinnen nennen mich Jo. Ich muss allerdings gestehen, dass der nicht ganz organisch gewachsen ist. Ich fand immer, coole Kids müssen auch einen coolen Spitznamen haben, und habe sie dazu ermuntert, mich so zu nennen.

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Ein Freund schickte mir ein Demoband mit einem Song von ihm. Der hat mich so berührt, dass mir die Tränen kamen.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Meine Ungeduld. Die ist wirklich mega schlimm. Ich werde total hibbelig, wenn etwas nicht sofort passiert. Das finde ich etwas doof.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Jemand sagte, ich sei sehr empathisch. Das hat mich gefreut – auch wenn ich geantwortet habe: «Na ja, mal mehr, mal weniger.»

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Instrumente und technisches Equipment. Und seit einiger Zeit habe ich eine schräge Obsession für Zimmerpflanzen. Ich habe kürzlich sechs davon gekauft und sie im Zug nach Hause geschleppt. Das muss ziemlich komisch ausgesehen haben.

Wofür sollte es Bussen geben?
Für jedes Bandmitglied, das an meiner Gitarre rumtöplet. Wir führen das ab sofort ein: Einmal anfassen kostet einen Kuchen. Aus Spass natürlich.

Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Vermutlich sehr vieles. Wenn man jemanden nicht wirklich gut kennt, hat man doch immer irgendwelche falschen Vorstellungen im Kopf. Leider ist mir immer noch sehr wichtig, was andere von mir denken.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Genau das: Für mich selbst einzustehen, egal, was andere davon halten. Man kann es nie allen recht machen.

Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Ich habe all die tollen Gigs auf meinem Tourkalender angeschaut, in den Himmel gesehen und gesagt: «Danke vielmal!» Ist das Beten?

Auf wen waren sie zuletzt eifersüchtig?
Auf eine Freundin, die mir ein Ferienföteli geschickt hat, während ich im Zug sass. Aber ich mag es ihr gönnen.

Wie viel sind Sie wert – in Franken?
Genau gleich viel wie jeder andere Mensch auf der Welt.

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Ersteres!

Was tun Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Ich stelle immer den Wecker, auch wenn ich ausschlafen könnte. Dann wache ich auf und freue mich, dass ich noch weiterschlafen kann.

Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit Zeit für mich und meine Liebsten – ohne Handy.

Haben Sie einen Tick?
Wenn ich mich konzentriere, beisse ich mir auf die Zunge.

Wie möchten Sie sterben?
Irgendwie spektakulär wäre cool.

Welchen Tag möchten Sie nochmals erleben?
Irgendeinen Tag aus meiner frühen Kindheit, als wir eine Weile in den USA lebten. Ich kann mich leider kaum daran erinnern.

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