Er trägt sein Herz auf der Zunge: James Blunt (49) gibt sich nicht nur in seinen Liedern sehr persönlich, auch in Interviews offenbart er Privates. Dabei entpuppt er sich als überaus angenehmer Zeitgenosse, der gebürtige Engländer gibt sich freundlich und zuvorkommend. Er erzählt von seiner Liebe zur Schweiz.
Glückspost: Sie wohnen seit Jahren in Verbier VS. Was hat Sie ursprünglich in die Schweiz gebracht?
James Blunt: Ich war lange Zeit in der britischen Armee. Da sind wir jedes Jahr für Skirennen in die Schweiz gekommen. Mir hat es in Verbier immer wahnsinnig gut gefallen. Also schaute ich mich irgendwann nach einem Chalet um – und bin geblieben. Die Wintermonate verbringen wir nun schon seit langem immer in Verbier. Meine Kinder gehen hier auch zur Schule.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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Was gefällt Ihnen an der Schweiz?
Die Leute sind in der Regel sehr freundlich. Ich mag aber auch die Sicherheit und wie gut alles organisiert ist. Und natürlich ist die Natur fantastisch. Die Schweiz gehört zu den schönsten Ländern der Welt – und ich habe ja schon einige gesehen. Sie ist längst zu meiner Heimat geworden.
Die Sommer hingegen verbringen Sie mit Ihrer Familie meist auf Ibiza.
Genau. Nebst den Alpen liebe ich halt auch das Meer. Und das gibt es nun mal nicht in der Schweiz. Die meiste Zeit meines Lebens verbringe ich aber eigentlich in einem Bus mit 15 anderen Männern, wenn wir von Konzert zu Konzert reisen, wie demnächst ins Zürcher Hallenstadion. Das ist für mich immer wie ein Heimspiel, darauf freue ich mich sehr.
Sie schreiben seit bald zwanzig Jahren Hit um Hit. Wird das Songwriting eigentlich einfacher oder schwieriger mit dem Alter?
Für mich eher einfacher, da ich mehr Erfahrung habe und zum Glück auch noch immer sehr leicht Inspiration finde. Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben und beschreibe meine Gefühle. Die Themen meiner Lieder sind heute natürlich andere als noch in meinen jungen Jahren. Sie handeln jetzt öfter von meiner Familie und den Gefühlen, die ich für meine Frau oder meine Kinder empfinde. Sie handeln nicht mehr von einer schönen jungen Frau, die ich zufällig in der U-Bahn gesehen habe (lacht).
Sie sprechen von Ihrem ersten Welt-Hit «You're Beautiful» von 2004, den Sie für eine junge Frau in der U-Bahn geschrieben haben. Ist Ihnen das Stück noch nicht verleidet?
Im Gegenteil! Jeder Künstler wünscht sich doch, einen solch grossen Hit sein Eigen nennen zu dürfen. Der Song öffnete mir gleich zu Beginn meiner Karriere unzählige Türen, worüber ich sehr dankbar bin. «You're Beautiful» ist bis heute mein erfolgreichstes Lied, aber es ist meiner Meinung nach nicht mein bestes. «Goodbye My Lover» oder «Smoke Signals» gefallen mir besser, da sie tiefgründiger sind.
Sie werden in den nächsten Tagen 50 Jahre alt. Eine grosse Sache für Sie?
Eigentlich nicht. Klar, die Zahl wird immer höher, das kommt mir manchmal schon ein bisschen unheimlich vor. Anderseits wird jeder Mensch älter. Keiner bleibt für immer jung. Das kann man nicht ändern. Und was man nicht ändern kann, muss man irgendwann einfach auch akzeptieren können. Sorgen bereitet mir einzig, dass meine Eltern immer gebrechlicher werden. Vater hatte gerade seine dritte Nierentransplantation. Der Gedanke, dass ich Mutter und Vater bald verlieren könnte, schmerzt.
James Blunt (50) stammt aus einer Familie mit langer Militärtradition. Also ging auch er in die Armee, diente als Offizier unter anderem im Kosovo. Als Mitglied der Ehrenwache nahm er auch an der Beerdigung von Queen Mum (1900–2002) teil. Nach seinem Armee-Austritt im Jahr 2002 wurde Blunt Musiker und sehr schnell weltweit bekannt. 2014 heiratete er Sofia Wellesley (41), die Enkelin von Arthur Wellesley (1915–2014), dem 8. Duke of Wellington. Das Paar hat zwei Söhne. Blunt ist nebenbei Buchautor und Besitzer eines Pubs in London.
James Blunt (50) stammt aus einer Familie mit langer Militärtradition. Also ging auch er in die Armee, diente als Offizier unter anderem im Kosovo. Als Mitglied der Ehrenwache nahm er auch an der Beerdigung von Queen Mum (1900–2002) teil. Nach seinem Armee-Austritt im Jahr 2002 wurde Blunt Musiker und sehr schnell weltweit bekannt. 2014 heiratete er Sofia Wellesley (41), die Enkelin von Arthur Wellesley (1915–2014), dem 8. Duke of Wellington. Das Paar hat zwei Söhne. Blunt ist nebenbei Buchautor und Besitzer eines Pubs in London.
Haben Sie noch Träume?
Nein, denn ich lebe meinen Traum. Ich wollte nie zurückblicken und Reue empfinden, weil ich etwas nicht getan habe, was mir gefallen hätte. Neues zu wagen, braucht natürlich Mut.
Überlegen Sie sich manchmal, wie Ihr Leben hätte verlaufen können, hätten Sie 2002 nicht die Armee verlassen?
Uff, mein Leben würde heute ganz anders aussehen. Ich begann damals ja relativ spät, auf die Musik zu setzen, obwohl ich schon in jungen Jahren Rockstar werden wollte. Als ich mich schliesslich mit Ende zwanzig für die Musik entschied, war es wie, mit vollem Risiko Roulette zu spielen. Und dann gewann ich prompt den Hauptpreis. Seither hält die Glückssträhne an. Ich bin das beste Beispiel dafür, dass man immer seinen Träumen folgen sollte. Dann wird man eines Tages auch tatsächlich sein Glück finden.