Regula Esposito (56) alias Helga Schneider moderiert den Prix Walo auf Blick TV
«Helga ist eine Rampensau, ich bin langweilig»

Für den Prix Walo am Sonntagabend verwandelt sich Regula Esposito wieder in ihre Bühnenfigur Helga Schneider. Mit Comedian Stefan Büsser wird sie durch die Preisverleihung führen, die Blick TV live überträgt.
Publiziert: 06.11.2021 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2021 um 16:41 Uhr
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Regula Esposito privat. Mit ihrer Bühnenfigur Helga Schneider ist sie sehr erfolgreich.
Foto: Roland Tännler
Flavia Schlittler

Wenn sie die schwarze Perücke aufsetzt und den roten Anzug anlegt, verwandelt sich Kabarettistin Regula Esposito (56) in ihre Kunstfigur Helga Schneider – die Plaudertasche mit dem Hang zum Drama, in Alltagssituationen laufend überfordert, weder politisch korrekt noch emanzipiert. Damit feiert sie seit über 30 Jahren Bühnenerfolge. «Helga verkörpert die kleine Frau und den kleinen Mann, widerspiegelt die Themen, die uns täglich beschäftigen», so Esposito.

Doch wie viel Helga steckt in Regula? «Würde sich Helga an der Supermarktkasse aufregen, so werde ich immer gemütlicher. Ich rege mich nicht mehr über Kleinigkeiten auf, aufs Tram renne ich schon lange nicht mehr.» Zudem setzt sie sich privat für Gleichberechtigung ein. «Helga macht das auch, aber zwischen den Zeilen und sehr subtil.» Und doch seien sie eine einzige Person. «Sie erzählt meine Geschichten einfach in einer übertriebenen, überspitzten Verspieltheit.»

Das Publikum liebt die naive Rampensau

Obwohl Esposito ihre Kunstfigur liebt und sich mit ihr identifiziert, hat sie sich schon oft überlegt, mal als Regula auf der Bühne zu stehen. «Als Künstlerin möchte ich mich weiterentwickeln, mal was Neues wagen, ausbrechen. Helgas Erfolg verbietet das. Sie wird wohl bis zu meinem Karriereende bestehen bleiben, das Publikum liebt nun mal diese naive Rampensau», sagt sie lachend.

Der Name Helga Schneider entstand zufällig. «Wir haben uns vor über 30 Jahren aus Blödsinn eine Perücke angezogen, uns unmöglich gekleidet, dazu die Handtaschen – mit den Acapickels entstand ein erfolgreicher Brand, dem nur noch die Namen fehlten.» Esposito verdankt Helga ihrer Tante: «Die fand ich im Gegensatz zu ihrem Namen lässig, cool und lustig. Ein Produzent brauchte einen Nachnamen für ein Programmheft. Ich hatte absolut keine Idee. Und sagte: Nimm doch einen langweiligen wie Meier, Müller oder Schneider. So entstand ‹Helga Schneider›.»

Privat ist sie normal und langweilig

Der deutsche Komiker Helge Schneider (66) war damals in der Schweiz noch nicht sehr bekannt. «Ich habe ihn Jahre später kennengelernt. Heute amüsieren wir uns über diese Zufälligkeit und auch, dass wir beide auf der Bühne optisch eher auf der hässlicheren Seite stehen.»

Helga Schneider ermöglicht Regula Esposito, ungezwungen durchs Leben zu gehen. «Ich kann mich geben, wie ich bin, muss nicht immer nur lustig sein. Verlasse ich die Bühne, erkennt man mich nicht mehr, und ich kann als ganz normaler, langweiliger, einfacher Mensch durch die Welt gehen. Das ist schön.»

Auch am Sonntag, 7. November, wird sie wieder die Perücke und den markanten Anzug tragen, wenn sie mit Comedian Stefan Büsser (36) durch den Prix Walo führt, den Blick TV von 19.30 bis 22.15 Uhr live überträgt.

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