Er hat den Geschichten des beliebten Pingu seine Stimme gegeben: Der legendäre Schweizer Musiker Toni Vescoli (74). «Pingu ist eine meiner liebsten Kinderserien und ich habe die Geschichten immer besonders gerne synchronisiert», sagt der Sauterelles-Gründer zu BLICK.
Vescoli war in den 90er-Jahren die Erzählstimme der sehr erfolgreichen Pingu-Hörspiele, die sich bis heute millionenfach verkauft haben. «Die goldene Kassette für die ersten zweihunderttausend verkauften Pingu-Abenteuer hängt noch heute in meiner Galerie. Ganz in der Nähe meiner zwei Prix Walos», sagt Vescoli stolz.
«Durch Digitalisierung verliert Pingu seinen Charme»
Nun kehrt der herzige Vogel vom Südpol auf die TV-Bildschirme zurück und feiert im japanischen Fernsehen sein Comeback: «Pingu in the City» heisst die neue Animationsserie, die rein digital produziert wird. Das heisst, anders als in der Originalserie aus den 80er-Jahren, werden die Figuren in der Neuauflage nicht mehr aus Styropor und Plastilin hergestellt, sondern stammen aus dem Computer. «Das finde ich sehr schade», sagt Vescoli über den neuen Pixel-Pingu.
«Damit verliert Pingu seinen speziellen Charme.» Genau das habe ja schliesslich die Serie des Schweizer Puppenfilmers Otmar Gutmann (†56) ausgemacht. «Pingu war immer analog, eben aus Knete gemacht. Wenn er jetzt komplett digitalisiert wird, dann unterscheidet er sich in nichts mehr von anderen Comic-Serien.»
Vescoli wäre bei neuen Pingu-Abenteuern dabei
Vescoli hofft, dass die Produzenten der neuen Pingu-Serie wenigstens die Haltung des Originals beibehalten: «Die Pingu-Schöpfer haben immer viel Wert auf den moralischen Anspruch der Serie gelegt. Hoffentlich machen das die Japaner auch.» Insgesamt sind zwei Staffeln mit je 26 Folgen von «Pingu in the City» geplant. Die erste Folge soll am 7. Oktober 2017 im japanischen Fernsehen Premiere feiern.
Ein perfekter Zeitpunkt, um auch die Schweizer Hörspielserie neu aufzulegen, findet Vescoli: «Ich wäre bei neuen Pingu-Abenteuern jedenfalls sofort dabei.» Er möge diesen frechen, kleinen Kerl einfach sehr gern. «Seine Geschichten zu erzählen, wäre auch heute noch eine grosse Freude für mich.»