Komiker Peter Freiburghaus ist tot
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Im Alter von 75 Jahren:Komiker Peter Freiburghaus ist tot

Peter Freiburghaus 75-jährig an Krebs gestorben
Die Schweiz trauert um einen grossen Komiker und Schauspieler

1991 gründete Peter Freiburghaus zusammen mit seiner Lebenspartnerin Antonia Limacher das Duo Fischbach und gehörte während Jahrzehnten zum Schweizer Kulturgut. Nun ist Freiburghaus 75-jährig gestorben. Fredy Knie jr. gedenkt seines Freundes im Gespräch mit Blick.
Publiziert: 18.08.2022 um 13:03 Uhr
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Peter Freiburghaus, hier in einer Aufnahme von 2017, lebte aufgrund seiner Krebserkrankung schon länger zurückgezogen in der Innerschweiz.
Foto: STEFANO SCHROETER
Jean-Claude Galli

«Wir trauern um Peter Freiburghaus», teilte das Theater Duo Fischbach gestern auf seiner Website mit. «Durch seine Feinfühligkeit und Kreativität hat er diese Welt zu einem besseren Ort gemacht.» Die Abdankung im Familienkreis fand bereits am 4. August statt. Der bekannte Schauspieler und Komiker (†75) litt seit 2017 an einer seltenen Form von Hautkrebs. Freiburghaus schuf sich in den 1970er-Jahren mit dem Strassentheater Zampanoo's Variété erstmals einen Namen, schweizweit erfolgreich wurde der Berner mit seiner Lebenspartnerin Antonia Limacher (69) als Duo Fischbach.

1998 und 2004 waren sie damit auch als Teil des Circus Knie unterwegs. «Dadurch entstand eine enge Freundschaft – wir waren schockiert, als wir von Peters Erkrankung erfuhren», sagt Fredy Knie jr. (75) gegenüber Blick. «Ich bin tief berührt von seinem Tod, der uns alle sehr traurig stimmt, weil wir so viele tolle Erinnerungen mit ihm verbinden. So brach er sich 1998 zwei Tage vor der Premiere bei der Generalprobe das Bein, als er den Seitenwagen-Töff starten wollte. ‹Was machen wir nun?›, fragten wir uns ratlos. Peter blieb jedoch seelenruhig, liess sich einfach einen Gips machen und integrierte ihn in seine Figur. Als der Gips nach acht Wochen runterkam, sagte er: ‹Fredy, der Gips fehlt mir.›» Freiburghaus sei «unglaublich professionell und gleichzeitig äusserst umgänglich und sehr tierlieb» gewesen. «Die Todesnachricht hat die ganze Knie-Familie schwer getroffen und mitgenommen.»

Erfolgreich nicht nur als Komiker

Zu seinen bekanntesten Arbeiten als Schauspieler – oft als «griesgrämiger Vater oder böser Bauer» – zählen Filme wie «Die göttliche Ordnung» und «Lotto» (beide 2017) oder als Alzheimer-Patient in «Nebelgrind» 2012, den er als seinen «wohl differenziertesten Auftritt» betrachtete. Im selben Jahr erhielt er einen Prix Walo, 2013 den Schweizer Fernsehfilmpreis. TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer erinnern sich auch gerne an seine prägnanten Auftritte als Chef de Service Paul Dutoit in der legendären SRF-Serie «Motel» von 1984, als er mit dem ersten Kuss unter Männern Schweizer Fernsehgeschichte schrieb.

Freiburghaus lebte schon länger zurückgezogen in einem Bauernhaus in Vitznau LU. Sein Schicksal betrachtete er gelassen. «50 Jahre auf der Bühne sind genug für mich», sagte er 2019 gegenüber Blick. «Irgendetwas hat jeder – und immer: Man muss sich arrangieren.»

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