Liebes-Aus bei Stress (44) und Ronja Furrer (29): Der Rapper und das Model gehen nach 10 gemeinsamen Jahren getrennte Wege. Für das Beziehungsende des einstigen Traumpaares soll unter anderem Ronja Furrers Seitensprung im Jahr 2019 verantwortlich sein.
Paartherapeut und Psychologe Henri Guttmann (67) aus Winterthur ZH erklärt, warum Fremdgehen nicht zwingend das Ende einer Beziehung bedeutet, wie Vertrauen wiederhergestellt werden kann und was er als Grund für das Liebes-Aus beim Promi-Paar sieht.
Blick: Kann man in einer Beziehung einen Seitensprung verkraften, oder bedeutet er meistens die Trennung?
Henri Guttmann: Natürlich ist es eine grosse Belastung, aber man kann in einer Beziehung einen Seitensprung verkraften, solange man sich als Paar noch was zu sagen hat. Wichtig ist, dass ein ernst gemeinter Verzeihungsprozess stattfindet.
Was heisst das konkret?
Es geht darum, zu analysieren. Warum ist jemand fremdgegangen? Männer gehen meist fremd, wenn sie sich in der Beziehung nicht mehr genug bewundert fühlen, Frauen gehen fremd, weil sie sich einsam fühlen. Paare sollten über diese Probleme reden und sie aufarbeiten. Um den Seitensprung überwinden zu können, muss der Fremdgeher respektieren, dass sein Verhalten den Partner tief verletzt hat. Der Betrogene wiederum muss bereit sein, dem fremdgehenden Partner wirklich zu verzeihen.
Soll man denn einen Seitensprung überhaupt beichten?
Wenn es ein One-Night-Stand ist, bei dem man sich schützt und der emotional nichts bedeutet, sollte man ihn besser für sich behalten. Hat man eine Affäre, die länger als drei Monate dauert, spricht man von einer Aussenbeziehung. Diese sollte man kommunizieren. Wenn der Seitensprung auffliegt, sollte man ihn zugeben, ansonsten verstrickt man sich in einem Lügenkonstrukt, was der Beziehung noch mehr schadet.
Wie kann nach dem Fremdgehen das Vertrauen wieder hergestellt werden?
Am besten mit grosser Offenheit und proaktivem Vorgehen. Ist es ok, dass ich mit dieser Kollegin ins Kino gehe? Das Wichtigste ist: Der neue Vertrauensfaden, der gesponnen wird, darf nicht mehr überstrapaziert werden. Also keine neuen Flirtereien oder Kontakt zur alten Affäre aufrechterhalten. Sondern sich wirklich bekennen für die Beziehung, die man retten will. Im Fall von Stress und Ronja Furrer denke ich aber nicht, dass die Trennung nur wegen des Seitensprungs passierte, sondern auch mit dem Altersunterschied zu tun hat.
Wie meinen Sie das?
Als Stress und Furrer zusammenkamen, war sie mit 19 Jahren eine Jugendliche, er mit 34 schon ein gefestigter Mann. Und jetzt mit 29 steht sie an einem ganz anderen Punkt in ihrem Leben als er mit 44. Eventuell konnte Furrer bis 19 auch kaum sexuelle Erfahrungen sammeln, die sie nun als fast Dreissigjährige nachholen wollte.
