Darum gehts
Regina Kempf (81)
Ihre Stimme ist noch immer sanft und freundlich – und weckt Erinnerungen an vergangene TV-Zeiten. Gut gehe es ihr, sagt die Appenzellerin, die zur bekanntesten TV-Ansagerin der Schweiz wurde, zur GlücksPost. «Ich bin zurück in meine Heimat in Herisau gezügelt, wohne im Haus, in dem meine Eltern einst lebten, und fühle mich sehr wohl.» Ihre Tage sind ausgefüllt. «Der Morgen gehört mir, am Nachmittag bin ich in meinem Büro und erledige anfallende Schreibarbeiten.» Und ab und an geht’s auch auf weite Reisen. «Jüngst besuchte ich meine Nichte in Japan», sagt Regina Kempf stolz. Von 1966 bis 2004 war sie, nach einer Ausbildung an der Schauspielschule, beim Schweizer Fernsehen tätig. Als Ansagerin, Moderatorin und Redaktorin. Sie moderierte Unterhaltungsshows wie «Unbekannte Bekannte», «Kaländer», im Radio beliebte Gefässe wie «Nachtexpress» und die Hafenkonzerte «Gruss vom Bodensee». Nebenher arbeitete sie auch als Tanzlehrerin und seit 1997 als Feldenkrais-Therapeutin. Inzwischen aber hat Kempf auch diesen Job zurückgefahren. «Nach Corona wurde alles sehr schwierig», sagt sie. Und was schaut die TV-Legende heute im TV? «Quiz-Sendungen, ‹10 vor 10› und im Radio die Programme mit klassischer Musik», sagt sie. Privat war Regina Kempf zweimal verheiratet. Und wollte ein drittes Mal heiraten. Doch ihre grosse Liebe starb kurz vor der Hochzeit an einem Herzinfarkt. «Das hat mich aus der Bahn geworfen und ich habe nur noch geweint.» Und dann sagt sie altersweise: «Aber ich bin immer wieder auf die Füsse gefallen.»
Kurt Aeschbacher (76)
Der legendärste Talkmaster der Schweiz kam zufällig zum TV: Er war Pressesprecher der Gartenbau-Ausstellung «Grün 80» in Basel. Dort zeigte sich sein grosses Talent: zuhören und auf Menschen eingehen. Das kam ihm beim Fernsehen zugute. Ab den 1980er-Jahren führte er durch Sendungen wie «Karussell», «grell-pastell» und «Casa Nostra». Ab 2001 moderierte er die wöchentliche Talkshow «Aeschbacher». Nach insgesamt 785 Sendungen beendete «Aeschbi», wie ihn seine Fans noch heute liebevoll nennen, am 30. Dezember 2018 seine TV-Karriere. Seither moderiert er Anlässe, leitet Podien und hält Vorträge. «Es ist besonders im Alter wesentlich, dass man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellt, damit Körper und Geist in Schwung bleiben», sagt Aeschbacher. Er ist zudem noch immer erster Unicef-Botschafter der Schweiz sowie Mitbesitzer und Herausgeber des Magazins «50plus». Seine Freizeit verbringt der passionierte Kunstsammler gerne mit Ehemann Leonardo Reinau (40) auf ihrem Anwesen in Südfrankreich.
Raymond Fein (74)
Der quirlige Zürcher Kaufmann und Jurist Raymond Fein holte mit der Sendung «Traumpaar» (1987–1993) und dem rosa Rüsseltier «Schnüfeli» jeweils gegen eine Million Zuschauer vor den Bildschirm. Er moderierte auch andere Quoten-Hits wie «Telerallye» und «Richtig oder falsch». Daneben war er in ganz Europa erfolgreich mit dem Boogie-Woogie-Duo Che & Ray unterwegs, das er Ende der 1960er-Jahre mit seinem Schulkameraden Jean-Marc Peyer (75) gegründet hatte. Seit seinem Abschied vom Fernsehen widmet er sich vermehrt seinem eigentlichen Hauptberuf als Kommunikationstrainer und Coach, spielt Konzerte und stellt als Kunstmaler seine Bilder aus. Gerne fährt er in seinem grünen Heinkel-Rollermobil von Termin zu Termin. «Bei mir läuft immer viel», sagt er über seinen vollen Kalender. Denn «Leidenschaft kann man nicht pensionieren».
Patrick Rohr (56)
15 Jahre lang stand er bei SRF vor der Kamera – und seine TV-Karriere war geprägt vom Wandel. 1992 startete er beim Tagesfernsehen «TAF». Ab 1995 führte er durch die Nachrichtensendung «Schweiz aktuell», bevor er 1999 als Nachfolger von Filippo Leutenegger (72) die Politsendung «Arena» übernahm. 2002 folgte er auf Röbi Koller (67) im Gesellschaftsmagazin «Quer». Die Absetzung dieser Sendung im 2007 war auch sein Abschied vom Leutschenbach. «Eine faszinierende und lehrreiche Zeit, die den Grundstein für alles, was ich in den letzten Jahren aufbauen durfte, gelegt hat», blickt Rohr zurück. Seither ist er selbständig – führt eine eigene Kommunikationsberatung. Doch aktuell nimmt er sich eine «Sendepause». Rohr fokussiert sich auf seine Leidenschaft: die Fotografie. Sie nehme einen «immer grösseren Platz» in seinem Leben ein. Oft kombiniert er diese Leidenschaft mit Reisen in atemberaubende Landschaften.
Rita Rüedi-Andermann (79)
Als TV-Ansagerin wurde die Baslerin bekannt. Legendär war aber auch ihre Zusammenarbeit mit Mäni Weber (1935 – 2006): In seiner Sendung «Wer gwünnt?» begeisterte sie als Assistentin des Gastgebers. Heute, nach einer Scheidung, heisst sie wieder Rüedi zum Nachnamen, lebte zwölf Jahre in Florida, wo sie eine Ausbildung zur Immobilienmaklerin machte. Mittlerweile ist Rüedi zurück in ihrer Heimat Basel – und die Liebe zum Sonnenstaat bleibt. Noch heute ist sie dem «Schweizer Club in Florida», den sie einst gründete, eng verbunden, besuchte auch extra das 25-Jahr-Jubiläum. Engagiert ist sie auch im Quartierverein ihres Wohnquartiers: Sie war dort im Vorstand aktiv, schreibt noch immer mit Leidenschaft fürs Mitteilungsblatt über Neuigkeiten aus der Nachbarschaft.
Bettina Walch (54)
Die Liechtensteinerin Bettina Walch gehörte 1992 zu den ersten «SRF Meteo»-Moderatoren. Rein zufällig rutschte sie über einen Freund der Familie in diesen Job. «Ich war 22 und ging die Sache reichlich unbedarft an. Vielleicht war es exakt diese Natürlichkeit, die mir den Weg ebnete», meinte sie rückblickend in einem Interview. Sieben Jahre machte sie die Wettervorhersagen, führte zeitweise auch durch die Volksmusiksendung «Muuh...!». 1999 verlagerte sie ihren Fokus jedoch auf Führungsaufgaben – vor allem im Radiobereich. Mittlerweile hat sie der Medienwelt den Rücken gekehrt: Seit rund vier Jahren leitet sie ihre eigene Firma, die sich zum Ziel gesetzt hat, naturnahen Lebensraum zu schaffen. Sprich: Walch setzt sich dafür ein, dass es in Grossstädten mehr Grünflächen statt Asphalt gibt.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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Joerg Kressig (62)
GlücksPost-Leserinnen und -Leser kennen ihn noch von seinen Umstylings, die er jahrelang in seiner «Vorher-Nachher»-Rubrik machte. Doch den Grundstein für seine Karriere legte Joerg Kressig bereits als 19-Jähriger: Damals arbeitete er als jüngster Ansager überhaupt fürs Schweizer Fernsehen (damals noch SF DRS). Mehrfach kommentierte er ausserdem die Miss-Schweiz-Wahlen. Doch nach einem Abstecher ins Radio liegt sein Fokus heute abseits der Medienwelt. Als Beauty- und Modeexperte gibt er nicht nur sein Wissen weiter, sondern vertreibt auch eigene Kosmetikprodukte. Ausserdem rückt er gerne andere ins beste Licht: Seit Jahren arbeitet Kressig als selbständiger Fotograf. Ein weiteres Herzensprojekt des Tausendsassas: Vor einigen Jahren veröffentlichte er den Roman «Der Schlüssel zur anderen Welt».