«Roger gegen Markus» – der Name eines der beliebtesten Podcastformate der Schweiz ist Programm. Für gewöhnlich haben Moderator Roger Schawinski (78) und Markus Somm (58), Chefredaktor des «Nebelspalter», ziemlich unterschiedliche Ansichten.
Am vergangenen Montag ging es um die SRG, die momentan wegen der Halbierungsinitiative besonders vom politisch rechten Lager angefeindet wird. Hier sind sich Schawinski und Somm einig: Dass gerade alt Bundesrat Ueli Maurer (73) so hart in Richtung Leutschenbach schiesst, habe damit zu tun, dass er auf SRF-Kanälen über Jahre «systematisch» veräppelt worden und «als Idiot» dargestellt worden sei.
Über ein Format echauffiert sich das Podcast-Duo besonders: «Giacobbo/Müller», eine der erfolgreichsten Sendungen in der Geschichte des SRF, die bis 2016 ausgestrahlt wurde. Dort parodierte Viktor Giacobbo Politiker Maurer regelmässig.
Man habe in der Sendung behauptet, «er sei ein Vollidiot mit einem IQ von 3», echauffiert sich Somm. Die Darstellung der Person Maurer sei «menschenverachtend» gewesen, ergänzt Schawinski, «aber Satire darf ja alles.» In allen anderen Sparten würde es sich hier um Persönlichkeitsverletzungen handeln. «Wir alle haben gelacht. Und Ueli Maurer wurde zutiefst verletzt und konnte sich nicht wehren.»
Schawinski schämt sich
Heute schäme sich Schawinski dafür, mitgelacht zu haben. Und der Beschuldigte? Auf X reagiert Giacobbo auf die heftigen Vorwürfe des Podcast-Duos – und zwar mit einer Menge Schalk: «Ich bereue auch, dass ich Schawinski jemals gut parodiert habe.» Dieser sei lediglich verbittert, weil Maurer damals aus dessen Sendung hinausgelaufen sei, als der Talkmaster ihn als «Präsidenten von Blochers Gnaden bezeichnet habe.»
Auf Nachfrage von Blick ergänzt Giacobbo: «Ein Staatsjournalist schämt sich öffentlich, vor 20 Jahren wegen einer Bundesratssatire gelacht zu haben.» Roger Schawinski hat bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf eine Anfrage reagiert.