Vorhang auf für ein neues Musik-Talent: Valerian Alfaré (20) aus Rheinfelden AG tritt für die Schweiz am diesjährigen «Eurovision Young Musicians»-Contest an. Der «EYM» bietet jungen Klassiktalenten eine internationale TV-Bühne mit Profi-Orchester, organisiert von der European Broadcasting Union EBU, die auch den Eurovision Song Contest (ESC) durchführt. Gastgeber der diesjährigen Ausgabe ist der Norwegische Rundfunk. SRF zeigt die Finalshow aus Bodø am Samstag auf SRF 1 (22.40 Uhr).
Alfaré hat sich an der Schweizer Vorauswahl in Basel mit seinem Euphonium, einem Blechblasinstrument, qualifiziert. Das Euphonium ist nur selten solo mit Orchester zu hören. «Euphonium ist lateinisch und bedeutet ‹Die Wohlklingende›», erklärt Alfaré. «Charakteristisch ist sein warmer, runder Klang».
Nemo und das Sinfonie Orchester Biel Solothurn
«Auf Anhieb verliebt»
Neben dem Euphonium spielt Alfaré auch Trompete. Als er mit zwölf Jahren wegen einer Zahnspange zwischenzeitlich damit aussetzen musste, empfahl ihm sein Lehrer das Euphonium. «Ich habe mich auf Anhieb in dieses Instrument verliebt.»
Als einer von elf Finalisten tritt Alfaré nun im Stomen Konserthus in Bodø auf, begleitet vom norwegischen Radio-Sinfonieorchester. «Ich freue mich unglaublich, diese Chance zu haben, meine Musik und das Euphonium in die Welt hinauszutragen und ein breites Publikum damit erreichen und berühren zu können», sagt Alfaré. «Ebenso bin ich gespannt auf den Austausch mit anderen Talenten, die meine Faszination für Musik teilen.»
Mit dem Euphonium ist Alfaré vor allem in der Klassik und der Neuen Musik unterwegs. Als Trompeter konzentriert er sich hingegen auf den Jazzbereich, ist Mitglied des Schweizer Jugend Jazz Orchesters und interessiert sich auch für Pop- und Rockmusik. Bei nationalen Wettbewerben konnte er bereits überzeugen. Im Final des Schweizer Jugendmusikwettbewerbs 2021 erhielt er den ersten Preis. Und beim Schweizer Solo- und Quartettwettbewerb für Blechblas- und Perkussionsinstrumente erspielte sich Alfaré 2022 den zweiten Schlussrang. Die mentale Stärke holt er sich beim Sport und lässt sich vom österreichischen Fitness-Youtuber Sascha Huber (31) inspirieren.
Zurück zum «EYM» und seiner Nähe zum ESC: Nemo (25) hat Alfaré bereits kennengelernt, letztes Wochenende beim Auftritt des ESC-Siegers mit dem Sinfonie Orchester Biel Solothurn «TOBS!» in Biel BE. «Nemo hat mir viel Glück für heute Abend gewünscht und mir eingeschärft, an mich und meine Stärken zu glauben», so Alfaré. Druck und Belastung versucht er fürs Finale möglichst auszublenden. «Es ist am besten für mich, einfach mein Ding zu machen.»