Als Unicef-Botschafter zeigt er ein Herz für Kinder. Doch für TV-Star Kurt Aeschbacher (71) ist es wichtig, dass wir uns in dieser schwierigen Zeit auch solidarisch mit unseren älteren Mitbürgern zeigen. Darum hat der Herausgeber der Zeitschrift «50plus» eine grosse Solidaritätsaktion gestartet, an der sich auch Ringier beteiligt. «Wer keine Besuche mehr empfangen darf, fühlt sich schnell eingesperrt und vergessen. Wir wollen daher Solidaritätsboxen an Einrichtungen für ältere Menschen verschicken. Diese sollen ihren Alltag etwas unterhaltender gestalten», erklärt er.
In den Paketen sind ein Jassset mit Karten, eine Schreibtafel, Zeichnungen und Geschichten von Kindern und Jugendlichen, aber vor allem Lesestoff. Die Pakete werden auch mit Zeitschriften und Magazinen grosszügig bestückt. Für Aeschbi ist diese Solidarität jetzt wichtig. «Diese Krise bietet uns auch die Chance, Rücksicht aufeinander zu nehmen, an die Menschen zu denken, die Hilfe brauchen. Einfach mit dem Herzen zu denken», sagt er.
100 Bestellungen von Altersheimen
Obwohl Kurt Aeschbacher mit seinen 71 Jahren auch schon zur Risikogruppe gehört, appelliert er an die Vernunft. Angst sei jetzt ein schlechter Ratgeber. «Jedoch müssen wir alle diszipliniert den behördlichen Anweisungen folgen, um mitzuhelfen, die Ausbreitung dieses gespenstischen Virus zu stoppen. Wir haben eine Verantwortung als Gesellschaft uns selbst, unseren Familien und ganz besonders den alten Menschen gegenüber», meint er.
Aber wie kommen die Boxen jetzt zu den betroffenen Menschen? Aeschbacher: «Wir haben die Aktion bis letzten Freitag vorbereitet und innerhalb von drei Tagen von über 100 Alters- und Pflegeheimen eine Bestellung erhalten. Dank der grosszügigen und spontanen Unterstützung befreundeter Verlage, einer Stiftung und privater Spenden können wir nun mit dem Versand beginnen. Selbstverständlich sind die Boxen gratis.»
Aeschbacher am Montag auf Blick TV
Aeschbacher ist am Montag um 13 Uhr auch live in der Mittagssendung von Blick TV. Ringier will sich so an seiner Aktion beteiligen. «Wir freuen uns um jede Hilfe. Alte Kreuzworträtsel oder ältere Magazine – wir nehmen wirklich alles, was älteren Leuten Freude machen kann», sagt der TV-Liebling. Auch Private sollen die Möglichkeit erhalten, Päckli für ihre Grosseltern oder ältere Bezugspersonen zu bestellen. «Auch rufen wir Schulen auf, im nun verordneten Fernunterricht das Thema Solidarität zu behandeln und uns ihre Resultate zukommen zu lassen. Wir würden gerne solche Gedanken oder Zeichnungen in unsere Box integrieren und damit die Menschen im «Hausarrest» spüren lassen, dass gerade die Jungen sie nicht vergessen haben», so der ehemalige TV-Talker.
Mehr zur Corona-Krise
Und dann versuche man auch noch, Hersteller von Spielen zu motivieren, ihre Produkte zu günstigen Konditionen zur Verfügung zu stellen, um die Box noch abwechslungsreicher zu bestücken – «dies auch im Hinblick darauf, dass das Virus in den nächsten paar Wochen wohl kaum verschwindet», so der Moderator. «Auch wenn wir uns das sehnlich wünschen. Mich erschreckt die Wucht, mit der ein Virus global alle vermeintlichen Sicherheiten unseres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens infrage stellt.»
Jugendliche zeigen Solidarität für Ältere
Was ihn hingegen freut: «In ganz Europa helfen derzeit Jugendliche mit, ältere Leute zu unterstützen. Und das ist ein berührender Beweis, dass Mitgefühl auch in einer Welt der Selbstinszenierung weiterlebt. Wenn ganz Italien auf den Balkonen den Leuten im Gesundheitswesen zuklatscht, rührt mich das zu Tränen. Das ist vielleicht die Lehre aus so einer Krise: sich der Zerbrechlichkeit unseres Daseins bewusst zu werden und zu spüren, dass nur ein Miteinander funktioniert.»
Alle Informationen zur Aktion der Solidaritätsbox unter www.solibox.ch
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59) sprach der Bevölkerung ins Gewissen. Um die Corona-Krise zu bewältigen, seien alle gefordert, «jede und jeder Einzelne». Der Appell war insbesondere an die jüngere Generation gerichtet, für die das Virus in den meisten Fällen harmlos sein dürfte. Die sich aber zum Schutz aller anderen trotzdem an die Regeln halten müssen.
Doch nicht nur manche Junge sind sich nicht bewusst, wie ernst es ist. «Als ich am Freitagmorgen mit den ersten Senioren in der Gemeinde telefoniert habe, hatten die meisten den Ernst der Lage noch nicht erfasst», sagt CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (43). Der Gemeindepräsident von Herbetswil SO ist gerade daran, jeden über 80-jährigen Bewohner des Dörfchens anzurufen, um ihn für die Corona-Situation zu sensibilisieren.
Inzwischen sei es zwar besser. Doch Peter Burri Follath (49), Kommunikationschef der Pro Senectute Schweiz, bestätigt: «Wir stellen fest, dass die Senioren – wie viele andere auch – die Situation aktuell etwas unterschätzen, zumindest in der Deutschschweiz.» Viele hätten Mühe zu verstehen, dass die Massnahmen nicht nur zu ihrem eigenen Schutz sind, sondern jenem der ganzen Gesellschaft. «Vielen Senioren fällt es schwer zu akzeptieren, dass sie ihre Enkel im Moment nicht mehr sehen sollten, wenn schliesslich beide gesund sind.»
Es braucht drastischere Massnahmen
Ein Grund für die Gelassenheit der Senioren sei, dass sie sich Ähnliches von den saisonalen Grippewellen gewohnt seien. «Dass die aktuelle Situation gravierender ist, ist noch nicht bei allen angekommen», sagt Burri Follath.
Erfahrungen aus dem Tessin zeigten, dass erst bei drastischeren Massnahmen die Ernsthaftigkeit der Situation für alle, ob jung oder alt, klar werde. «Die Gelassenheit der Senioren ist aber auch ein Vorbild für alle: Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen, das ist jetzt für alle besonders wichtig.»
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59) sprach der Bevölkerung ins Gewissen. Um die Corona-Krise zu bewältigen, seien alle gefordert, «jede und jeder Einzelne». Der Appell war insbesondere an die jüngere Generation gerichtet, für die das Virus in den meisten Fällen harmlos sein dürfte. Die sich aber zum Schutz aller anderen trotzdem an die Regeln halten müssen.
Doch nicht nur manche Junge sind sich nicht bewusst, wie ernst es ist. «Als ich am Freitagmorgen mit den ersten Senioren in der Gemeinde telefoniert habe, hatten die meisten den Ernst der Lage noch nicht erfasst», sagt CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (43). Der Gemeindepräsident von Herbetswil SO ist gerade daran, jeden über 80-jährigen Bewohner des Dörfchens anzurufen, um ihn für die Corona-Situation zu sensibilisieren.
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